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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Die transanalen Resektionstechniken nach Altemeyer und Rehn-Delormes stellen eine sinnvolle Alternative zur laparoskopisch-assistierten Resektionsrektopexie bei der Therapie des Rektumprolaps dar

Meeting Abstract

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  • corresponding author C. Isbert - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie, Klinikum Nürnberg Nord, Nürnberg, Deutschland
  • C.T. Germer - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Thoraxchirurgie, Klinikum Nürnberg Nord, Nürnberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5646

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2006/06dgch603.shtml

Published: May 2, 2006

© 2006 Isbert et al.
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Einleitung: Als Standard-Therapie des Rektumprolaps, insbesondere beim jüngeren Patienten, gilt heute die transabdominelle Resektionsrektopexie. Alternativ kommen bei älteren Patienten - unter individualisierter Indikationsstellung auch bei jüngeren Patienten - transanale Resektionstechniken, wie die transanale Mukosaresektion nach Rehn-Delormes oder die transanale Rektumresektion nach Altemeyer zum Einsatz. Ziel der prospektiven Patientenerfassung war die Überprüfung der Morbidität und Mortalität der o. g. transanalen Resektionstechniken bei die Therapie des Rektumprolaps.

Material und Methoden: Im Zeittraum 4/04-9/05 wurden 25 Patienten mit einem inneren- (Intussuseption) und äußeren Rektumprolaps operiert. Bei 14 Patienten (12 Frauen, 2 Männer), Alter 63 (48-78) Jahre, wurde eine transabdominell-laparoskopische Resektionsrektopexie (Gruppe I) und bei 11 Patienten (8 Frauen, 3 Männer), Alter 76 (45-95) Jahre, eine transanalen Resektion durchgeführt (Gruppe II). Die Indikation zum transanalen Vorgehen ergab sich in 6 Fällen aufgrund des Alters und der Komorbidität (ASA III), in 3 Fällen aufgrund ausgedehnter abdomineller Voroperationen und in 2 Fällen auf Wunsch des Patienten.

Ergebnisse: Das Follow-up betrug im Median 9,6 Monate. In der Gruppe I betrug die OP Zeit durchschnittlich 2:45 h. Der postoperative stationäre Aufendhalt betrug 6,4 Tage. In einem Fall trat eine Anastomoseninsuffizienz auf, die durch eine Revisionslaparotomie mit Ileostoma-Anlage therapiert wurde. In einem Fall sahen wir einen unkomplizierten Wundinfekt. Eine vorbestehende Stuhlentleerungsstörung war in 3 Fällen unbefriedigend therapiert. In der Gruppe II betrug die OP-Zeit durchschnittlich 1:54 h. Der postoperative stationäre Aufendhalt betrug 5,6 Tage. In 6 Fällen erfolgte eine transanale Rektumresektion nach Altemeyer (in 4 Fällen davon mit en-bloc Resektion von Douglas- und C. sigmoideum-Anteilen). In 5 Fällen wurde eine transanale Mukosaresektion nach Rehn-Delormes durchgeführt. In einem Fall kam es zu einer transanalen Nachblutung, welche spontan sistierte. In keinem Fall kam es zu einer Anastomoseninsuffizienz oder einer septischen Komplikation. Im Nachbeobachtungszeitraum sahen wir nach 3 Monaten einen Rezidivprolaps nach Rehn-Delormes-OP, welcher durch eine Altemeyer-OP suffizient revidiert wurde. Eine vorbestehende Inkontinenz blieb in allen Fällen, auch 3 Monate postoperativ, bestehen.

Schlussfolgerung: 1) Die transanalen Resektionen nach Rehn-Delormes und Altemeyer stellen eine sinnvolle Alternative zur transabdominellen Resektionsrektopexie bei äußerem Rektumprolaps dar und sind ohne Morbidität durchführbar. 2) Die transanale Rektumresektion nach Altemeyer ist in Bezug auf die Rezidivrate der transanale Mukosaresektion nach Rehn-Delormes überlegen. 3) Eine vorbestehende Inkontinenz kann durch eine transanale Resektion nicht verbessert werden.