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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Zufriedenheit mit der postoperativen Schmerztherapie–Einfluß einer strukturierten Vorgehensweise bei der Therapie postoperativer Schmerzen

Meeting Abstract

  • W. Roth - Klinik für Allg.-& Abdominalchirurgie, Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • J. Kling - Klinik für Allg.-& Abdominalchirurgie, Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • corresponding author I. Gockel - Klinik für Allg.-& Abdominalchirurgie, Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • B. Knerr - Klinik für Allg.-& Abdominalchirurgie, Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • B. Benizri - Klinik für Allg.-& Abdominalchirurgie, Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • T. Junginger - Klinik für Allg.-& Abdominalchirurgie, Universität Mainz, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5369

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2006/06dgch559.shtml

Published: May 2, 2006

© 2006 Roth et al.
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Text

Einleitung: In einer früheren Untersuchung zeigte sich in Abhängigkeit vom für die Schmerztherapie Verantwortlichen (anästhesie – basierter Akutschmerzdienst vs. chirurg. Disziplin) deutliche Unterschiede in der Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit mit der postoperativen Schmerztherapie. In der gleichen Untersuchung konnten Einflussfaktoren auf den Parameter „(Un-)Zufriedenheit“ mit der postoperativen Schmerztherapie identifiziert werden.Ziel der vorliegenden Studie war es, zu überprüfen, ob durch die zwischenzeitlich ergriffenen Maßnahmen wie regelmäßige Frage nach der Schmerzintensität, - schmerzdurchbrüchen etc. sowie die Etablierung medikamentöser Standardregime die Patientenzufriedenheit gebessert werden konnte.

Material und Methoden: Eine Gesamtzahl von 234 Patienten( m/w: 134/100; Alter: 54,1+/-12,9; 14-83 Jahre), davon 162, welche von der chirurgischen Disziplin wurde routinemäßig am Morgen des zweiten postoperativen Tages von einem nicht mit der Durchführung der Schmerztherapie befassten Untersucher mit einem modifizierten Fragebogen der American Pain Society zu verschiedenen Parametern der postoperativen Schmerztherapie befragt.Die Qualität der Schmerztherapie wurde anhand folgender Marker evaluiert: ØAktuelle Schmerzintensität zum Zeitpunkt der Nachbefragung (NRS 0 – 100)ØMaximale Schmerzintensität innerhalb des zurückliegenden 24 – h – Zeitraums ØAnzahl der Schmerzdurchbrüche innerhalb des zurückliegenden 24 – h – Zeitraums ØZufriedenheit mit der postop. Schmerztherapie (4-Stufen-Skala: (sehr) zufrieden/(sehr) unzufrieden) ØGefühl, dass die Schmerzäußerungen vom medizinischen Personal ernst genommen wurden (NRS 0 – 100; 0 = überhaupt nicht; 100 = sehr ernst)

Statistik: Kalkulation der Inzidenz für jede Gruppe mit den folgenden „cut-off“ W

Ergebnisse: Beide Gruppen (Akutschmerzdienst (ASD), chirurg. betreute Patienten (CHIR)) waren homogen bezüglich der Altersverteilung, hinsichtlich der Geschlechtsverteilung zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen beiden Gruppen; die Altersstruktur war vergleichbar.Im Gegensatz zur Erstuntersuchung 1998 zeigte die jetzige Erhebung nahezu keine Unterschiede mehr hinsichtlich der Schmerzintensität, der Zahl der Schmerzdurchbrüche, dem Maximalschmerz in den letzten 24 Stunden. Ebenso ließen sich die in der Voruntersuchung nachgewiesenen Unterschiede hinsichtlich der Patientenzufriedenheit und des damals herausgearbeiteten wichtigsten Einflussfaktors, dem Gefühl, dass das medizin. Personal die Schmerzäußerungen ernst nimmt, nicht mehr nachvollziehen.

Schlussfolgerung: Durch die Etablierung verbindlicher Standard – Schmerztherapieregime in Verbindung mit regelmässigen Nachfragen nach der Schmerzintensität und einer Schulung des Personals hinsichtlich der Ernsthaftigkeit von Patientenbeschwerden („awareness“) ließ sich im Bereich einer chirurgischen Universitätsklinik eine deutliche Verbesserung der analgetischen Versorgung und der Zufriedenheit der Patienten mit der postoperativen Schmerztherapie erzielen.