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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Hohe Prävalenz von Colonpolypen bei Patienten mit Adenokarzinom des Ösophagus

Meeting Abstract

  • corresponding author E. Bollschweiler - Klinik und Poliklinik für Visceral- und Gefäßchirurgie der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • J. Leers - Klinik und Poliklinik für Visceral- und Gefäßchirurgie der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • H. Schäfer - Klinik und Poliklinik für Visceral- und Gefäßchirurgie der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • A.H. Hölscher - Klinik und Poliklinik für Visceral- und Gefäßchirurgie der Universität zu Köln, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5162

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2006/06dgch267.shtml

Published: May 2, 2006

© 2006 Bollschweiler et al.
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Einleitung: Es gibt eine andauernde Diskussion, ob bei Patienten mit Barrett-Mucosa bzw. Adenokarzinom des Ösophagus (AC) häufiger Colonpolypen zu finden sind als in der Normalbevölkerung. Das Ziel der Untersuchung war die Beschreibung von auffälligen Coloscopie-Befunden bei Patienten mit Ösophagus-Karzinom.

Material und Methoden: In den Jahren von 1997 bis 2002 wurden 242 Patienten mit einem Karzinom der Speiseröhre ösophagektomiert. Alle Patienten wurden routinemäßig präoperativ coloscopiert zum Ausschluss von pathologischen Befunden für eine mögliche Rekonstruktion durch ein Koloninterponat. Von den 228 Patienten, die den Einschlusskriterien der Studie entsprachen, lag in 75% eine vollständige Dokumentation der Daten vor. Die Daten dieser 171 Patienten wurden analysiert. Zusätzlich zu der univariaten Auswertung erfolgte die multivariate Analyse mittels logistischer Regression zur Bestimmung der Odds-Ratio von pathologischen Befunden einschließlich des 95%-Konfidenzintervalls (CI).

Ergebnisse: Die Daten der 171 Patienten mit gut dokumentierten Coloscopien waren vergleichbar mit denen der übrigen 57 Patienten bezüglich Aler, Geschlecht, und / oder Tumorhistologie. Von den 171 Patienten hatten 77 ein Adenocarcinom (AC) (medianes Alter 62 Jahre) und 93 Patienten ein Plattenepithelkarzinom (SCC) (medianes Alter 58 Jahre). Bei Patienten mit AC fanden sich mehr pathologische Befunde in der Coloskopie als bei Patienten mit SCC (AC 45%: SCC 24%, p<0.01). Analysierte man nur die Daten der männlichen Patienten, so war dieser Unterschied noch stärker ausgeprägt(p<0.001). Die Histologie des primären Ösophagustumors hatte einen signifikanten Einfluss auf den Nachweis von colorektalen Polypen, insbesondere auch unter Berücksichtigung der Altersadjustierung (p=0.007), mit einer Odds-Ratio von 2.84 (95% CI: 1.3-6.0).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unserer Studie zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Entstehung eines Barrett-Carcinoms und Neoplasien des Colons. Diese Korrelation kann wahrscheinlich durch ähnliche Risikofaktoren wie z.B. Übergewicht erklärt werden.