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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Strategien der Stressverarbeitung von Chirurgen korrelieren mit den Fertigkeiten bei virtuellen Laparoskopischen Operationen

Meeting Abstract

  • corresponding author I. Hassan - Klinik für Visceral-, Thorax-und Gefsschirurgie Klinikum Giessen-Marburg
  • B. Dick - Klinik für Psychotherapeutische Medizin und Psychosomatik, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim.
  • B. Gerdes - Klinik für Visceral-, Thorax-und Gefsschirurgie Klinikum Giessen-Marburg
  • P. Langer - Klinik für Visceral-, Thorax-und Gefsschirurgie Klinikum Giessen-Marburg
  • M. Rothmund - Klinik für Visceral-, Thorax-und Gefsschirurgie Klinikum Giessen-Marburg
  • A. Zielke - Klinik für Visceral-, Thorax-und Gefsschirurgie Klinikum Giessen-Marburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5612

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2006/06dgch062.shtml

Published: May 2, 2006

© 2006 Hassan et al.
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Einleitung: Die laparoskopische Chirurgie stellt Chirurgen vor besondere Herausforderungen. Welchen Einfluss die Fähigkeit zur Stressbewältigung auf die Ergebnisse laparoskopischer Operationen hat wurde jedoch bislang noch nicht untersucht. Das Ziel dieser Studie war es zu überprüfen ob, die Unterschiede in den Strategien der Stressverarbeitung von Chirurgen sich auch in unterschiedlichen Fähigkeiten am Laparoskopie Simulator (LapSim) zeigen.

Material und Methoden: 24 Anfänger in der laparoskopischen Chirurgie (12 Ärzte und 12 Studierende im praktischen Jahr) nahmen an dieser Studie teil. Alle Probanden füllten den SVF78 Fragebogen zur Ermittlung unterschiedlicher Stressverarbeitungsweisen in individuellen Belastungsepisoden aus. Die Hauptkategorien des Fragebogens waren, positive und negative Stressbewältigungsstrategien Stressvermeidung und soziales Unterstützungsbedürfnis. Die Einschätzung laparoskopischer Fertigkeiten erfolgte mit dem Laparoskopiesimulator LapSim®. Alle Probanden führten einen Trainingkurs am Lapsim bestehend aus den Übungen „Klipaplikation, Schneiden mit Ultraschallschere und Instrumentenkoordination“ zweimal durch. Die Übungen waren schwer eingestellt, um intraoperative Stressereignisse, wie heftige Blutung, schlechte Sichtverhältnisse und fragiles Gewebe zu simulieren. Neben der Zeit wurden Präzisions-und Fehlerscores bestimmt.

Ergebnisse: In Abhängigkeit von den laparoskopischen Fertigkeiten wurden zwei Gruppen identifiziert: Gruppe A (8 Probanden) führte die Übungen am schnellsten aus und hatte den niedrigsten Fehlerscore. Gruppe B (8 Probanden) waren die langsamsten Teilnehmer und hatten den höchsten Fehlerscore. Die SVF78-Ergebnisse beider Gruppen wurden verglichen. Gruppe A hatte einen niedrigen Score bei der Ablenkungsstrategie vom Stressgeschehen als Gruppe B (p=0,006). Der Score für Bewältigungskompetenz einer Stress Situation lag für Gruppe A deutlich niedriger als für Gruppe B (p=0,01). Gruppe A hat ebenfalls ein niedriges Score bei der Kategorie soziales Unterstützungsbedürfnis als Gruppe B (p=0,003).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass die Art der individuellen Stressverarbeitung mit laparoskopischen Fertigkeiten von Chirurgen korreliert. Da die vom SVF78 erfassten Stressverarbeitungsweisen als habituelle psychische Merkmale Personen charakterisieren, ist ein Einsatz in der Eignungsauswahl von Ärzten, die laparoskopisch tätig werden wollen, möglich.