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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Maligne Insulinome – Inzidenz, Therapie und Follow-up

Meeting Abstract

  • corresponding author A. Raffel - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • M. Krausch - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • A. Wolf - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • K. Cupisti - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • S.B. Hosch - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • C.F. Eisenberger - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • W.T. Knoefel - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch5019

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2006/06dgch033.shtml

Published: May 2, 2006

© 2006 Raffel et al.
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Einleitung: Maligne Insulinome sind eine seltene Entität und machen nur ca. 10 % des organisch bedingten Hyperinsulinismus aus. Es existieren nur wenige Daten über klinische Manifestation und Therapieregime. Die Absicht der vorliegenden Studie ist es, Erfahrungen aus 30 Jahren Insulinomchirurgie (eigene Daten und therapeutische Vorgehensweise) zu präsentieren.

Material und Methoden: Seit 1975 bis heute wurden an unserer Klinik 139 Patienten mit einem organisch gesichertem Hyperinsulinismus operiert. In 4 Fällen konnte präop. eine Faktitia diagnostiziert werden. Bei 2 Pat. wurde trotz laborchemischer Diagnosesicherung der Tumor intraop. nicht nachgewiesen. Eine Nesidioblastose wurde bei 6 Pat. diagnostiziert. 16 mal lag ein malignes Insulinom vor.

Ergebnisse: In 11,5 % der Fälle (n=16) wurde ein malignes Insulinom diagnostiziert. Im Median waren die Pat. zum Zeitpunkt der Operation 49 J. alt (w=9/m=6). 11 mal lag eine hepatische Metastasierung mit Lymphknotenbeteiligung vor. 3 Pat. hatten ausschließlich eine LK-Metastasierung und bei jeweils 1 Pat. lagen lokal Gefäßeinbrüche bzw. ein diffus-infiltrierend wachsender Tumor vor. Die Resektion des Primärtumors wurde bei allen 16 Pat. erfolgreich durchgeführt. Das op. Ausmaß reicht von einer Leberresektion (1xTrisegmentektomie/5 x Hemihepatektomie/3x atyp. Resektion), einer LK-Dissektion (n=5) bis zu einer Operation nach Whipple (n=1). Ein Pat. wurde palliativ operiert (biliodigestive Anastomose). Eine Pankreasfistel trat postoperativ dreimal auf, ein Pat. verstarb perioperativ. 9 der Pat. mit Lebermetastasierung sind im Median 30 Monate nach 1.OP verstorben. Alle 3 Pat. mit LK-Metastasierung haben keine Zeichen eines Rezidives (Median: 11 J. postop.). Ebenso sind beide Pat. mit lokalem malignem Tumor geheilt (10/13 J. postop.).

Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie zeigt ein schlechtes outcome bei Lebermetastasierung. Sie verdeutlicht die variable biologische Natur des Insulinoms. Dies zeigt die Notwendigkeit eines erfahrenen Pathologen und Chirurgen, um alle Möglichkeiten der modernen Pankreaschirurgie zu nutzen. Maligne Insulinome sollten auch auf Grund fehlender alternativer Therapiemethoden palliativ operiert werden.