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123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

02. bis 05.05.2006, Berlin

Ergebnisse der Deckung grosser Weichteildefekte im Leistenbereich

Meeting Abstract

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  • W. Peeters - Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Universitätsklinikum Gasthuisberg, Katholische Universität Leuven
  • corresponding author R. Hierner - Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Universitätsklinikum Gasthuisberg, Katholische Universität Leuven

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 02.-05.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgch4419

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Published: May 2, 2006

© 2006 Peeters et al.
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Einleitung: Die Leistenregion ist die Verbindung vom Stamm zur unteren Extremität. Aufgrund seiner komplexen Anatomie bestehen eine Reihe von möglichen Funktionsstörungen.

Material und Methoden: In einer retrospektiven klinischen Studie wurden 20 Patienten mit Zustand nach Lappendeckung eines grossen Leistendefektes nachuntersucht. Es handelt sich um 11 Männer und 9 Frauen im Alter von 11 – 85 (Durchschnitt: 50,6) Jahren. Die Nachuntersuchungszeit betrug 2 Wochen bis 12 (Durchschnitt: 5,2) Jahre. Untersuchungskriterien waren 1) Defektursache, 2) Art der Lappenplastik, und 3) Art und Anzahl von Komplikationen.

Ergebnisse: Als Defektursach konnten gefunden werden; Tumor (n = 11), chronische Bestrahlungsfolgen der Haut (n = 4), Infection (n= 3), Trauma (n = 1) und Decubitus (n = 1). Die Defektrekonstruktion erfolgte mit: myo-cutaneouem rectus abdominis Lappen (n= 6), myokutanem rectus femoris Lappen (n= 3), Abdominoplastik (n = 2), myocutanem TFL Lappen (n = 3), gracilis Lappen (n = 2), satorius Lappen (n= 2), und freiem LD Lappen (n=2). Ein primärer Wundschluss konnte in 17 von 20 Patienten erreicht werden. Bei einer Patientin musste eine Hämatom drainiert werden. Ein Patient verstab 2 Wochen nach Operation an einer akuten arteriellen Blutung. Postoperativ trat eine Lappennekrose auf. Alle Patienten zeigten nach der Operation ein sekundäres Lymphödem. Unter konservativer Therapie konnten bei allen Patienten mit Ausnahme der Patienten mit TFL Lappen eine gute bis ausreichende Ödemreduktion erzielt werden.

Schlussfolgerung: Sind keine grossen Gefässe und Nerven exponiert stellt die sekundäre Wundheilung im Leistenbereich vorallem bei kleinen Defekten und beim Patienten mit eingeschränkter Operabilität eine gute Therapiemöglichkeit dar. Oberflächliche Defekte können technisch einfach mit einer Dehnungslappenplastik im Sinne einer Abdominoplastk verschlossen werden. Bei tiefen Defekten stellt die recuts fmoris Lappenplastik die Therapie der 1. Wahl dar. Kleine Defekte oberhalb der Femoralgefässe können oft einfach meit einer Satoriusplastik gedeckt werden. Der Gracilis Lappen ist vor allem bei partiellen medialen Leistendefekten indiziert. Der myokutane TFL-Lappen stellt unserer Erfahrung nach die Therapiemöglichkeit der letzten Wahl dar, da hier die letzten für den Lympfabfluss verbleibenden lateralen Lymphgefässe zerstört werden. Bei Verschluss der A. Profunda femoris stellt die rectus abdominis Lappenplastik die einzige Therapieoption dar. Ist eine gestielte Lappenplastik nicht möglich, muss auf die freie mikrovaskuläre Gewebetransplantation zurückgegriffen werden.