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Protheseninfekte in der rekonstruktiven Gefäßchirurgie: Therapiekonzepte
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Infektionen vaskulärer Bypässe stellen eine schwerwiegende Komplikation in der rekonstruktiven Gefäßchirurgie dar. Sie sind verbunden mit einer hohen Morbidität, führen oft zum Verlust der betroffenen Extremität oder sind mit septischen Komplikationen verbunden, die bis zum Tod des Patienten führen. Die Therapiekonzepte sind individuell zu wählen und bestehen aus konservativen Massnahmen (Wunddebridement, Drainage), der Bypass-Explantation oder extra-anatomischer Revaskularisation. Vor diesem Hintergrund haben wir unser Krankengut hinsichtlich der Fragestellung analysiert, inwieweit Bypasslokalisation und therapeutisches Management das Outcome beim Protheseninfekt beeinflussen.
Material und Methoden: Prospektive Beobachtungsstudie aller Patienten, bei denen im Zeitraum 1/95 bis 6/05 eine Bypassoperation durchgeführt wurde bzw. die wegen eines Bypassinfektes zugewiesen wurden.
Ergebnisse: In dem Zeitraum wurden 694 Kunststoffbypässe implantiert. Insgesamt wurden 31 Patienten mit Protheseninfekt behandelt, von denen 6 primär extern operiert worden sind. Bei 24 Patienten bestand ein Protheseninfekt III° [Szilágyi]. Der Altersmedian betrug 65 Jahre, das follow-up im Mittel 6 Monate. Bei 15/31 Patienten trat der Infekt als Frühinfekt innerhalb der ersten sechs Wochen nach Bypass-Anlage auf. Das nachgewiesene Erregerspektrum umfasste sowohl aerobe als auch anaerobe Keime sowie Sprosspilze. Die häufigsten isolierten Keime waren Staphylococcus epidermidis und Staphylococcus aureus. Bei 23/31 Patienten traten im Verlauf Komplikationen auf, davon verstarben 8/31 (26%) Patienten während des stationären Aufenthaltes. Tabelle 1 [Tab. 1].
Schlussfolgerung: (1) Infektionen nach aorto-bi-iliacalem Bypass zeigen unabhängig vom Therapiekonzept einen schweren und schicksalshaften Verlauf. (2) Infekte im Bereich der Beckenachse und des Oberschenkels lassen sich durch Venenersatz zur Ausheilung bringen. (3) Protheseninfekte im subgenualen Bereich haben eine insgesamt schlechte Prognose, so daß häufig eine primäre Amputation durchgeführt werden muss. Abbildung 1 [Abb. 1].