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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Lösung des Organmangels: Organtransplantation nur noch für potentielle Organspender?

Meeting Abstract

  • corresponding author O. Kollmar - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
  • S. Richter - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
  • P. Jacob - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
  • W. Lindemann - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
  • G. A. Pistorius - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
  • M. K. Schilling - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2640

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch683.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Kollmar et al.
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Text

Einleitung

Zahlreiche Versuche wie Gesetzesinitiativen, finanzielle Anreize und Verbesserungen der chirurgischen Techniken wurden in den letzten Jahren unternommen, um eine Lösung für das Problem des Organmangels in der Transplantationsmedizin herbeizuführen. Nichts konnte jedoch bisher erreicht werden, um die Lücke zwischen benötigten und gespendeten Organe zu schließen. Dieses Dilemma könnte einfach gelöst werden, indem jeder vor dem Gesetz erwachsene Bürger, welcher für sich oder für seine Familie den Erhalt eines Organs wünscht, im Falle seines Hirntods auch seine Organe spenden würde. Die Akzeptanz dieses Konzepts einer modifizierten Zustimmungslösung (MZL) wurde im Rahmen einer Internetumfrage mit den bekannten Konzepten der Zustimmungslösung (ZL) sowie der Widerspruchslösung (WL) verglichen.

Material und Methoden

Über die Webmaster akademischer Institutionen wurde im Gebiet von Eurotransplant ein Fragebogen verschickt. In diesem wurden die Personen zu eigenen biographischen Daten, zu ihrem aktuellen Wissen über die Transplantationsmedizin allgemein und zu Ihrer Präferenz bezüglich MZL, ZL oder WL befragt.

Ergebnisse

761 Personen beantworteten vollständig den Fragebogen. 87% der Personen waren zwischen 21 und 50 Jahre alt, 44% waren Frauen und 39% hatten einen Hochschulabschluß. 36% Personen gaben an einen Organempfänger und 11,3% einen Organspender persönlich zu kennen. Während 90% der Personen über Herz-, Leber- und Nierentransplantation informiert waren, wußten nur 40% respektive 18% über die Möglichkeiten der Pankreas- respektive Dünndarmtransplantation Bescheid. 0,4% der Personen waren grundsätzlich gegen eine Transplantation von Organen. 55% zogen die Zustimmungslösung der Widerspruchslösung (45%) vor. Im Vergleich hierzu entschieden sich 49% für das neue Konzept der modifizierten Zustimmungslösung.

Schlussfolgerung

Eine Gesetz, nach dem nur Empfänger ein Organ zugeteilt bekommen, welche zu Lebzeiten auch der Organspende im Falle Ihres Hirntods zugestimmt haben, würde sehr schnell die Zahl der gespendeten Organe steigen lassen. Die Allokation von Organen nur für Empfänger, welche auch einen auch einen substantiellen Beitrag zur Transplantationsmedizin beisteuern wollen, würde das elementarste Problem der Transplantationsmedizin lösen. Diese Lösung wäre für einen Großteil der befragten Personen unserer Internetumfrage akzeptabel.