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Problemorientiertes Lernen (POL) in der Chirurgie: erhöhte Lernmotivation bei geringerem Personalaufwand?
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Traditionelle dozentenorientierte Lernstrategien werden den Gegebenheiten der Erwachsenenlehre häufig nicht gerecht. Die Einführung von Kleingruppen ist sehr personalintensiv. Problemorientiertes Lernen (POL) könnte bei geringerem Personalaufwand die Motivation der Lernenden erhöhen.
Material und Methoden
Medizinstudierende im 4. klinischen Semester wurden zufällig einem strukturierten chirurgischen Praktikum (SP) oder einem POL-Praktikum (POL) zugeordnet. Die Motivation der Studierenden und die Akzeptanz der beiden Praktikumsformen wurden am Ende des Semesters durch einen anonymisierten Fragebogen mit Likertskalen von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) beantwortet.
Ergebnisse
98 Studierende (38 m, 61 w) wurden dem SP (n = 49) oder dem POL (n = 49) zugeordnet. Alter, Geschlecht, Berufswunsch und Art der bislang durchgeführten Famulaturen war in beiden Gruppen nicht verschieden. Die Studierenden-Dozenten-Relation war im SP mit 5:1 wesentlich niedriger als im POL mit 7:1. Sowohl die Struktur der Lehrveranstaltung als auch die Dozenten wurden von den POL-Studierenden besser bewertet (p jeweils < 0,01). Die Motivation sich über das Praktikum hinaus mit chirurgischen Fragestellungen zu beschäftigen, war nach dem POL mit 1,8 (0,7) deutlich ausgeprägter als nach dem SP mit 3,1 (1,2) (p<0,01). Das Gesamturteil des SP war mit 3,0 (1,1) wesentlich schlechter als für das POL (1,4 (0,6)) (p<0,01).
Schlussfolgerung
POL im chirurgischen Praktikum erhöht bei geringem Personalaufwand die Akzeptanz und Motivation der Lernenden. POL sollte in zunehmenden Maße in der Aus- und Weiterbildung eingesetzt werden.