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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Molekulare Charakterisierung des Neuroblastoms - brauchen wir oder gibt es neue prognostische Marker ?

Meeting Abstract

  • corresponding author W. Barthlen - Kinderchirurgie Charité Universitätsmedizin Berlin
  • E. Göncz - Kinderchirurgie Charité Universitätsmedizin Berlin
  • H. Sieverts - Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Immunologie Universitätskinderklinik Heidelberg
  • T. Jöns - Institut für Anatomie Charité Universitätsmedizin Berlin
  • M. Höcker - Molekulare Hepatologie und Gastroenterologie Charité Universitätsmedizin Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3837

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Published: June 15, 2005

© 2005 Barthlen et al.
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Text

Einleitung

Moderne multimodale Therapie beim Neuroblastom wird heute durch "klassische" Prognosefaktoren wie Alter, Stadium, Grading, n-myc und Trk-A Expression und weitere bestimmt. Die Therapieergebnisse wurden in den letzten Jahren durch risikoadaptierte Chemotherapie und Chirurgie deutlich besser, doch noch immer haben Kinder in fortgeschrittenen Stadien eine sehr schlechte Prognose. Neue molekulare Marker mit prognostischer Relevanz könnten zu einer noch differenzierteren Therapie führen und neue Angriffspunkte für innovative Therapieverfahren darstellen.

Material und Methoden

Es wird eine Übersicht über den aktuellen Stand der molekularen Charakterisierung beim Neuroblastom wie Induktion der Differenzierung und Apoptose, Gen- und Immuntherapie, Genomics und Proteomics sowie der Angiogenese geboten. Besonderes Gewicht wird auf die tumorbedingte Neubildung von Lymphgefässen gelegt: Wir haben die Expression der lymphangiogenen Wachstumsfaktoren VEGF-C, -D sowie ihres Rezeptors VEGF-R3 /flt4 in 5 Neuroblastom -Zellinien mittels quantitativer RT-PCR und in 31 Tumorproben immunhistochemisch untersucht.

Ergebnisse

Alle Zellinien exprimierten VEGF-C, -D, R3/flt4, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung. Bei den Tumorproben fanden wir VEGF-C in 19.4 % und VEGF-D in 83.9 %. Der Rezeptor war erwartungsgemäß hauptsächlich in lymphatischen endothelialen Zellen nachweisbar, aber auch im Blutgefäßendothel und in Tumorzellen. Bezüglich der prognostischen Relevanz zeigten sich erste Trends, jedoch ist aufgrund der noch geringen Fallzahl Ende September 2004 eine sinnvolle statistische Aussage noch nicht möglich.

Schlussfolgerung

Da eine Metastasierung beim Neuroblastom hämatogen und lymphogen erfolgen kann und die Prognose wesentlich verschlechtert, ist die Evaluation neuer molekularer prognostischer Marker und evtl. therapeutischer Angriffspunkte gerade beim Neuroblastom wichtig und erfolgversprechend. Dazu erscheint die Untersuchung der molekularen Mechanismen der Häm- und Lymphangiogenese besonders interessant.