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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Letalität auf der Warteliste zur Lebertransplantation – ein Vergleich mit unterschiedlicher Organallokation vor und nach Einführung der Priorität für UNOS T2 Patienten

Meeting Abstract

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  • corresponding author C. Moench - Abteilung für Transplantationschirurgie, Chirurgie von Leber, Gallenwegen und Pankreas, Klinikum der Johannes Gutenberg Universität Mainz
  • G. Otto - Abteilung für Transplantationschirurgie, Chirurgie von Leber, Gallenwegen und Pankreas, Klinikum der Johannes Gutenberg Universität Mainz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3017

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Published: June 15, 2005

© 2005 Moench et al.
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Einleitung

Die Organallokation der Leber für Patienten die eine Lebertransplantation erwarten beruht auf Wartezeit, Dringlichkeit sowie Erfolgsaussicht nach Transplantation. Seit dem 16.09.2003 wurde die Organallokation entscheidend verändert: Patienten im Status UNOS T2 haben seither Priorität bei der Organvergabe vor allen UNOS T3/T4 Patienten unabhängig von der Wartezeit.

Material und Methoden

Diese Arbeit beschreibt die Entwicklung der Warteliste sowie die Letalität auf der Wartelist in unserem Zentrum von 01.01.2001 unter Berücksichtigung der jeweiligen Allokation.

Ergebnisse

Vom 01.01.2001 bis zum 01.07.2004 wurden 345 Patienten bei Eurotransplant zur Lebertransplantation gemeldet (121 Frauen / 224 Männer). 140 Patienten wurden transplantiert (40,6%), 76 Patienten sind während der Wartezeit verstorben (22%), 14 Patienten wurden aufgrund von sekundären Kontraindikationen abgemeldet (4,1%) und sind nach Abmeldung verstorben. 115 Patienten warten aktuell auf ein Transplantat (33,3%). Vor Einführung der Priorität für UNOS T2 Patientin sind 67 von 220 Patienten auf der Warteliste verstorben während nach der Einführung nur 9 von 111 Patienten auf der Warteliste verstorben sind (p<0,0001, Chi-Quadrat). Die Überleben auf der Warteliste in den beiden Gruppen (vor 16.09.2003 vs. nach 16.09.2003) betrug nach 30 Tagen 91% vs. 96%, nach 3 Monaten 82 vs. 93% sowie einem Jahr 67% vs. 89% (Kaplan Meier, p= 0,001, log-rank). Das Patientenüberleben nach Transplantation in den beiden Gruppen (vor 16.09.2003 vs. nach 16.09.2003) betrug nach 30 Tagen 94% vs. 95%, nach 60 Tagen 94% vs. 92%, und nach 180 Tagen 89% vs. 85% (Kaplan Meier, p= 0,81, log-rank).

Schlussfolgerung

Die Einführung der Priorität in der Organallokation für UNOS T2 Patienten hat in unserem Zentrum zu einer signifikanten Reduktion der Letalität auf der Warteliste bei gleichbleibenden Transplantationsergebnissen geführt. Dabei hat sich das Ein-Jahres-Überleben nach Transplantation nicht verändert, so dass die Erfolgsaussicht nach Transplantation zunächst gleich bleibt.