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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Die thorakoskopische totale Pleurektomie bei bilateralem sekundärem Pneumothorax bei Histiocytosis X

Meeting Abstract

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  • corresponding author S. Eggeling - Klinik für Thoraxchirurgie, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin
  • F. Noack - Klinik für Thoraxchirurgie, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin
  • D. Kaiser - Klinik für Thoraxchirurgie, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2802

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch581.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Eggeling et al.
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Einleitung

Die Histiocytosis X ist eine seltene Lungengerüsterkrankung mit teils cystischen, teils nodulären Lungenparenchymveränderungen. Bei unklarer Ätiologie verläuft die Erkrankung oft progredient, im Verlauf ist bei ca. 10% aller Patienten mit dem auftreten eines sekundären Pneumothorax zu rechnen. Die Rezidivrate nach Drainagetherapie beträgt 70%, dennoch wird die Indikation zur Operation aufgrund erhöhter perioperativer Morbidität (persistierende Fistel) kontrovers diskutiert.

Material und Methoden

Bei einer 27-jährigen Patientin mit fortgeschrittener Histiocytosis X war es zu einem simultanen bilateralen Pneumothorax mit entsprechender vitaler Bedrohung gekommen. Nach bilateraler Drainageeinlage erfolgte am Folgetage die linksseitige thorakoskopische totale parietale Pleurektomie zur Rezidivprophylaxe. Eine Lungenspitzenresektion wurde aufgrund der schweren Lungenparenchymveränderungen bei gesicherter Histiocytosis X vermieden.

OP-Video: Einbringen von 3 flexiblen Trokaren linksseitig supradiaphragmal (2x 5mm, 1x 10mm)und zunächst Lösung massiver Verwachsungen, wobei eine Lungenverletzung unbedingt vermieden werden muß. Die Lunge wird deshalb nicht „gegriffen", sondern lediglich mit Präpariertupfern bewegt. Nach kompletter Adhäsiolyse wird supradiaphragmal beginnend, die gesamte parietale Pleura reseziert. Ventral endet die Resektion retrosternal, dorsal am sympathischen Grenzstrang, apikal wird die Pleurektomie bis nach mediastinal in den Bereich des Aortenbogens ausgedehnt. Im Bereich der Thoraxkuppel wird die Schädigung des Plexus brachialis vermieden. Bei Bluttrockenheit Einbringen zweier Drainagen und Belüftung der Lunge unter Sicht.

Ergebnisse

Postoperativ keine Fistelsymptomatik, Drainentferung am 2. und 3. p.o. Tag und Entlassung am 6. Tag. Seit 8 Monaten rezidivfrei, OP rechts im Rezidivfalle geplant.

Schlussfolgerung

Die totale parietale Pleurektomie ist beim sekundären Pneumothorax aufgrund der hohen Rezidivneigung Therapie der Wahl und sogar bei fortgeschrittener Histiocytosis X sicher thorakoskopisch durchführbar. Bei disseminierter Lungengerüsterkrankng als Ursache des sekundären Pneumothorax sollte auf „therapeutische" Lungenparenchymresektionen verzichtet werden. Auch ist die vorsichtige Manipulation an der Lunge unabdingbar, da Lungenläsionen auf jeden Fall vermieden werden müssen.