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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Einfluss thorakaler Epiduralanalgesie (TEA) auf die Inzidenz postoperativer Nachbeatmung bei Patienten mit Myasthenia gravis

Meeting Abstract

  • corresponding author S. Seifert - Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax-und Gefäßchirurgie Universitätsklinikum der TU Dresden
  • D. Wiesner - Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax-und Gefäßchirurgie Universitätsklinikum der TU Dresden
  • J. Pyrc - Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax-und Gefäßchirurgie Universitätsklinikum der TU Dresden
  • TH. Rössel - Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie Universitätsklinikum der TU Dresden
  • R. Litz - Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie Universitätsklinikum der TU Dresden
  • T. Koch - Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie Universitätsklinikum der TU Dresden
  • H.D. Saeger - Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax-und Gefäßchirurgie Universitätsklinikum der TU Dresden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3805

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch528.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Seifert et al.
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Text

Einleitung

Multimodale Behandlungsstrategien zielen vor allem bei Patienten mit relevanter Komorbidität af Optimierung klinischer Behandlungspfade ab. Patienten mit Myasthenia gravis (MG) haben nach größeren operativen Eingriffen auf Grund der schnelleren Ermüdbarkeit ihrer Atemmuskulatur eine erhöhte Inzidenz postoperativer Nachbeatmungen und damit einhergehend ein überproportionales Risiko pulmonaler Komplikationen (2). Dies kann durch die intra- und postoperative Applikation atemdepressiv wirkender Analgetika zusätzlich aggraviert werden. Für thorakale Epiduralanästhesieverfahren (TEA) wurden bei Patienten mit relevanter pumonaler Komorbidität günstige Effekte auf postoperative Lungenfunktion und pulmonale Morbidität gezeigt. (1)Ziel der vorliegenden Untersuchung war es zu evaluieren, ob die Anwendung der TEA als intra- und postoperatives Analgesieverfahren bei Patienten mit MG, die Inzidenz und Dauer der postoperativen Nachbeatmung, sowie die Inzidenz postoperativer pulmonaler Komplikationen reduzieren kann nach Thymektomien.

Material und Methoden

44 konsekutive Patienten wurden mit Genehmigung der lokalen Ethikkommission untersucht. 22 von ihnen erhielten eine balancierte Allgemeinanästhesie (AA) mit intravenöser Opioidanalgesie, sowie postoperative Opioidanalgesie, 22 erhielten einen AA verbunden mit einer TEA zur intra- und postoperativen Analgesie. Die Extubation erfolgte bei allen Patienten nach Einsetzen einer suffizienten Spontanatmung

Ergebnisse

Beide Gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich Alter, Gewicht und Ossermann-Score. Nach alleiniger AA benötigten die Patienten intraoperativ mehr Opiat als nach AA+ TEA(p=0,01) In der AA-Gruppe mussten 38% der Patienten nachbeatmet werden, während dies nach AA+TEA bei keinem Patienten erforderlich war (p=0,01) Die mittlere Dauer der Nachbeatmung nach AA betrug 36+-52min (30-130min).Eine Reintubation war in keiner der beiden Gruppen erforderlich. Die postoperative Analgesiequalität war in der TEA-Gruppe signifikant besser. Postoperative pulmonale Komplikationen traten in beiden Gruppen nicht auf.

Schlussfolgerung

Die Kombination einer AA mit einer TEA verringert die Inzidenz der postoperativen Nachbeatmung bei Patienten mit MG. Auf Grund der vergleichsweise kurzen Nachbeatmungszeit nach AA wurden in beiden Gruppen keine beatmungsinduzierten Komplikationen beobachtet. Dies impliziert, dass die thorakale Epiduralanalgesie für Patienten mit Myasthenia gravis mehr als ein alleiniges Analgesieverfahren darstellt und somit ein effektiver Bestandteil in einem multimodalen klinischen Behandlungspfad darstellen kann.