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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

VEGF als Stimulator der Leberregeneration: Intravitalmikroskopische Beobachtungen in Ratten

Meeting Abstract

  • corresponding author M. Bockhorn - Klinik für Allgemein- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen
  • P. Dammann - Klinik für Allgemein- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen
  • D. Prokofiev - Klinik für Allgemein- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen
  • A. Frilling - Klinik für Allgemein- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen
  • C.E. Broelsch - Klinik für Allgemein- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Essen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3598

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Published: June 15, 2005

© 2005 Bockhorn et al.
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Text

Einleitung

Nach erfolgter Resektion ist Angiogenese essentiell für die Regeneration des Leberparenchyms. Eine entscheidende Rolle innerhalb der Angiogenese spielt der Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF). Ziel unserer Studie war es, den Einfluss intravenös applizierten VEGFs auf die Leberregeneration, Leberfunktion und Gefäßarchitektur in Ratten zu untersuchen.

Material und Methoden

Männliche Lewis-Ratten wurden 70% hepatektomiert und in drei Gruppen unterteilt. Gruppe A, B, und C erhielten zu den Zeitpunkten 0h, 36h und 96h VEGF 165 bzw. anti-VEGF oder NaCl oder in einer Konzentration von 1000ng/100µl bzw. 40µg/100µl i.v.. In jeweils 5 Tieren wurden zu den Zeitpunkten 0h, 24h, 48h, 72h, 120h, 168h das regenerierte Leberparenchym intravitalmikroskopisch untersucht. Hierbei wurde die Gefäßdichte (GD cm/ mm²) und der Gefäßdurchmesser (GDM, µm) bestimmt. Anschließend wurde Serum entnommen und die Tiere getötet. Die Leberregeneration wurde durch die „Liver-Body-Ratio (LBR) und immunhistochemisch mittels des Leberzellproliferationsmarkers Ki-67 ermittelt. Die Leberfunktion wurde mittels der Serumleberwerte GOT, GPT, γGT, GLDH, Bilirubin, CRP und Cholinesterase überprüft.

Ergebnisse

Intravitalmikroskopisch zeigte die Gruppe A mit 377,3; 343,2 und 373,2cm/mm2 nach 24h, 48 und 72h sowohl eine statistisch signifikant gesteigerte GD als auch mit 7,6; 7,7 und 8,5µm einen erhöhten GDM während anti-VEGF eine verringerte GD und GDM gegenüber der VEGF- und NaCl-behandelten Gruppe zeigte (p<0,029). Auch die LBR war in den VEGF-behandelten Tieren nach 24, 48h, 72h und 120h mit 1,67; 2,4; 2,9 und 3,45g statistisch signifikant gegenüber den beiden anderen Gruppen erhöht (p<0,032), glich sich jedoch nach 168h in allen Gruppen an. Die Transaminasen GOT und GPT waren in den VEGF behandelten Tieren verglichen mit der Kontroll- und anti-VEGF Gruppe tendenziell niedriger ohne statistisch signifikant zu sein.

Schlussfolgerung

Exogen appliziertes VEGF führt zu einer gesteigerten Angiogenese, was mit einer beschleunigten Regeneration einherzugehen scheint. Dies kann durch anti-VEGF gehemmt werden. Auch die Leberfunktion scheint zumindest laborchemisch verbessert. Aufgrund unserer intravitalmikroskopischen Untersuchungen sind wir der Meinung, dass VEGF am ehesten über die Änderung der Gefäßarchitektur eine zentrale Rolle in der Leberregeneration spielt.