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Beeinflusst die Erfahrung des Operateurs die Langzeitergebnisse nach laparoskopischer Sigmaresektion mit Rektopexie?
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Verschiedene Untersuchungen haben zeigen können, dass für die laparoskopische kolorektale Chirurgie eine Lernkurve nachweisbar ist. Gemessen an der Indikation, der Konversionsrate und an den möglichen Komplikationen ergeben sich Differenzen im Hinblick auf die Erfahrung des Operateurs. Ungeklärt ist derzeit, ob und wie diese Unterschiede die funktionellen Langzeitergebnisse beeinflussen. Vor diesem Hintergrund wurden in einer prospektiven Studie funktionelle Operationsergebnisse im Langzeitverlauf nach laparoskopischer Sigmaresektion mit Rektopexie in Abhängigkeit von der Erfahrung untersucht.
Material und Methoden
Die Daten von 104 Patienten (3 männlich und 101 weiblich), die im Zeitraum von 1994 bis 2003 eine laparoskopische Sigmaresektion mit Rektopexie erhielten, wurden prospektiv erfasst. Laparoskopische Eingriffe mit Konversion und primär konventionelle Operationen waren von der Studie ausgeschlossen. Es wurden drei Gruppen (I-III) gebildet und miteinander verglichen. Gruppe I und II bestand aus erfahrenen kolorektalen Chirurgen, die weit mehr als 20 laparoskopische kolorektale Resektionen durchgeführt hatten. In Gruppe III wurden aufgrund einer höheren Fallzahl Operateure, die weniger als 20 laparoskopische kolorektale Resektionen durchgeführt hatten, zusammengefasst. Die Daten wurden in einer Datenbank prospektiv erfasst und ausgewertet. Als Testverfahren wurde der U-Test nach Mann-Whitney und der Χ2-Test angewendet. Die Unterschiede bezüglich der Geschlechtsverteilung zwischen den Gruppen waren statistisch nicht signifikant. Das mittlere Alter betrug in Gruppe I 54,8 Jahre (Gruppe II 60,6 Jahre, Gruppe III 60,7 Jahre) bei einem mittleren Follow-Up von 58 Monaten in Gruppe I, 53 Monaten in Gruppe II und 61 Monaten in Gruppe III.
Ergebnisse
Bei 95% der Patienten in Gruppe I (83,8% in Gruppe II, 87,1% in Gruppe III) besserte sich die Symptomatik bezüglich der Obstipation oder war völlig beseitigt. 87,5% der praeoperativ inkontinenten Patienten in Gruppe I (70,0% in Gruppe II und 60,0% in Gruppe III) waren postoperativ kontinent oder berichteten über eine deutliche Verbesserung der Kontinenzfunktion (Unterschiede statistisch nicht signifikant). Während des Nachbeobachtungszeitraumes trat in keiner Gruppe ein Rektumprolapsrezidiv auf. Die Unterschiede bezüglich des Parameters Reoperation (Gruppe I: 1 Patient (4,3%), Gruppe II kein Patient und Gruppe III (2 Patienten (5,7%)) waren statistisch nicht signifikant. 21 Patienten in Gruppe I (91,3%), 41 Patienten in Gruppe II (89,1%) und 32 Patienten in Gruppe III (91,4%) waren zufrieden mit dem kosmetischen Operationsergebnis.
Schlussfolgerung
Die Untersuchungsergebnisse bestätigen das eigene Vorgehen. Nach Training am Tiermodell und an laparoskopischen Übungseinheiten werden bezüglich der konventionellen kolorektalen und laparoskopischen Chirurgie erfahrene Operateure im Team, unter Aufsicht eines in der laparoskopischen kolorektalen Chirurgie erfahrenen Operateurs geschult, so dass sich die Lernkurve verkürzen lässt – dies gilt insbesondere für gleichwertige funktionelle Ergebnisse.