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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Laserinduzierte Thermotherapie von Lungentumoren – Erstellung einer Dosis-Wirkungsbeziehung von Applikationssystemen für den klinischen Einsatz

Meeting Abstract

  • corresponding author A. Mols - Chirurgische Klinik I, Charite Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • J.-P. Ritz - Chirurgische Klinik I, Charite Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • K. S. Lehmann - Chirurgische Klinik I, Charite Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • V. Knappe - Institut für med.-techn. Physik und Lasermedizin, Berlin
  • H. J. Buhr - Chirurgische Klinik I, Charite Campus Benjamin Franklin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2823

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Published: June 15, 2005

© 2005 Mols et al.
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Text

Einleitung

Thermische Ablationsverfahren wie die Laserinduzierte Thermotherapie (LITT) werden zunehmend für die Behandlung von parenchymatösen Organtumoren eingesetzt. Aufgrund des minimalen Zugangsweges, der Schonung gesunden Parenchyms und der geringen Komplikationsrate wird dieses Verfahren mittlerweile auch bei Patienten mit pulmonalen Tumoren eingesetzt. Voraussetzung für einen erfolgreichen klinischen Einsatz ist die Induktion ausreichend großer Läsionen und die Kenntnis der für eine komplette thermische Ablation notwendigen Leistungsparameter. Ziel der vorliegenden Studie war es, eine Dosis-Wirkbeziehung für die percutane und offene LITT von Lungengewebe zu erstellen, um erstmals Parameter für eine sichere klinische Anwendung zu haben.

Material und Methoden

An Schweinelungen erfolgte die Induktion von Thermoläsionen durch einen Nd:YAG-Laser (1064 nm). Pro Lunge wurde maximal 2 Applikationen induziert, um ein Überlappen der Läsionen zu verhindern. In Gruppe I erfolgte die Applikation durch ein percutan einsetzbares System (interne Kühlung, 1,2 mm Durchmesser, n = 30). In Gruppe II erfolgte die LITT durch ein System für die offene Applikation (4 mm Durchmesser, interne Kühlung, n = 60). Die Applikationsdauer betrug 600-1200 Sek., die Laserleistung wurde zwischen 20-32 Watt variiert. Postinterventionell wurden die Läsionen longitudinal (l) und transversal (t) vermessen und die Volumima (V) berechnet.

Ergebnisse

Die Applikationen waren mit beiden Systemen komplikationslos möglich. Durch Erhöhung der Laserleistung stieg die Läsionsgröße in Gruppe I bis zu einem Plateauwert von 22 Watt und in Gruppe II bis zu einem Wert von 26 W an (p < 0.05). Größere Mengen applizierter Energie führten zur thermischen Zerstörung des Applikators oder zur Ausbildung von Karbonisationszonen. In Gr. I kam es durch die Steigerung der Applikationsdauer auf über 600 Sek. zu keinem weiteren Anstieg der Läsionsgrößen. In Gruppe II konnten die Läsionsgrößen durch Verlängerung der Applikationen weiter vergrößert werden [Tab. 1].

Schlussfolgerung

1) Sowohl das percutane als auch das intraop. einsetzbare LITT-Applikationssystem ermöglicht reproduzierbar die Induktion klinisch relevanter Läsionen an der Lunge.2) Beide Systeme erreichen einen Plateauwert, über den hinaus es trotz verlängerter Applikationsdauer und erhöhter Applikationsenergie zu keiner Steigerung der thermischen Läsionen kommt.3) Für den klinischen Einsatz konnten optimale Applikationsmengen und -zeiten ermittelt werden, die für eine vollständige Zerstörung von Lungengewebe notwendig sind.