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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Kurz- und Langzeittoxizität einer einseitigen Lungen-Chemoembolisation mit Carboplatin am Schweinemodell

Meeting Abstract

  • corresponding author U. Pohlen - Charite, Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin, Deutschland
  • P. Schneider - Charite, Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin, Deutschland
  • T. Albrecht - Charite, Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin, Klinik für Radiologie, Berlin, Deutschland
  • H. J. Buhr - Charite, Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2821

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Published: June 15, 2005

© 2005 Pohlen et al.
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Text

Einleitung

Nur 30% der Lungenmetastasen sind kurativ resektabel. Eine neue Möglichkeit der Therapie stellt die einseitige Chemoembolisation der Lunge dar. Nach erfolgreicher Anwendung der lokoregionären Chemotherapie plus temporärer Mikroembolisation mit degradierbaren Stärkemikrosphären (Chemoembolisation) am Rattenmodell sollte nun die Kurz- und Langzeittoxizität am Großtiermodell evaluiert werden. Zielsetzung war die sichere Durchführung einer Chemoembolisation mit degradierbarer Stärkemikrosphären (DSM) und Carboplatin unter Monitoring der Kurz-und Langzeittoxizität und histologische Aufarbeitung der Lunge.

Material und Methoden

Bei 4 Hausschweinen wurde via re. V. femoralis com. ein Katheter (5F Pigtail, Cobra) in die re A. pulmonalis eingeschwemmt. Über diesen wurden 6 mg/kg DSM in Kombination mit 90 mg Carboplatin appliziert. Die O2-Sättigung, EKG und pH-Wert wurden gemonitort und anfänglich jeden Tag Rö.-Thorax Aufnahmen angefertigt. Nach 2 Tagen wurde in der ersten Wochen alle 2 Tage eine Rö.-Thorax-Aufnahme angefertigt. Danach erfolgte wöchentlich bis zur Euthanasie eine Rö.-Thorax-Untersuchung. Nach 4 Monaten wurden die Tiere euthanasiert und die Lunge histologisch untersucht.

Ergebnisse

In unseren Vorversuchen am Großtiermodell hatten wir eine Dosis von 6 mg/kg DSM ermittelt. Diese Dosis wurde von unseren Tieren in Kombination mit Carboplatin regional über die re A. pulmonaris appliziert. Die Tiere zeigten nur einen kurzfristigen Abfall der Sauerstoffsättigung und des pH-Wertes. Die seriellen Rö-Thorax-Aufnahmen unmittelbar post interventionem zeigten keinen Erguß oder Ödem. Die Kurzzeittoxizität im Bezug auf das Lungenparenchym war bildgebend nicht nachweisbar.Auch im Langzeitverlauf zeigte sich keine Lungenfibrose oder sonstigen Veränderungen der Lunge. Die histopathologische Untersuchung der Lunge ergab ebenfalls keinerlei Hinweise für eine Schädigung der Lunge. Innerhalb der 4 Monate kam es zu einer Gewichtszunahme von im Mittel 35 kg auf 125 kg. Keines der Schweine verstarb.

Schlussfolgerung

Erstmals wurde eine Chemoembolisation der Lunge am Großtiermodell eingesetzt. Kurz und Langzeittoxizität wurden ermittelt . Die Handhabung war ungefährlich und unkompliziert. Die Chemoembolisation inoperabler Lungentumoren am Menschen scheint somit möglich.