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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

5 Jahre Kommunikations- und Interaktionstraining von Medizinstudenten (Medi-KIT): von der Insellösung zum longitudinalen Curriculum

Vortrag GMA-Jahrestagung 2006 Humanmedizin

  • corresponding author Jana Jünger - Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, Innere Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • author Heike Lauber - Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, Kompetenzzentrum Prüfungen, Heidelberg, Deutschland
  • author Jobst-Hendrik Schultz - Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, Kompetenzzentrum Prüfungen, Heidelberg, Deutschland
  • author Wolfgang Herzog - Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung Innere Medizin II, Heidelberg, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2007;24(1):Doc68

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Published: February 16, 2007

© 2007 Jünger et al.
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In der neuen ärztlichen Approbationsordnung wird gefordert, die kommunikative Kompetenz von Studierenden zu fördern, zu trainieren und zu prüfen. Seit 2001 wurde in Heidelberg zuerst in der Inneren Medizin mittels eines Pilotprojekts ein Kommunikations- und Interaktionstraining für Mediziner (Medi-KIT) implementiert. Seit 2002 werden alle Studierenden im Rahmen von Heicumed (Heidelberger Curriculum Medicinale) mittels Medi-KIT ausgebildet. Dabei üben die Studierenden anhand standardisierter Patienten und Angehörigen Anamnesegespräche und schwierige Situationen in der Arzt-Patient Kommunikation. Während das Kommunikationstraining im ersten Jahr eine Insellösung in der Inneren Medizin darstellte, wurde das Training schrittweise auf 10 klinische Fächer erweitert. Das longitudinale Kommunikationscurriculums wird zentral organisiert und die Unterrichtsinhalte zur Vermeidung von Redundanz mit den Fachvertretern koordiniert. Unterschiedliche Unterrichtsmodelle stehen für die verschiedenen Anforderungssituationen zur Verfügung und werden exemplarisch dargestellt. Zum Einsatz kommen 82 standardisierte Patienten im Alter von 13-78 Jahren. Trainierte Fachdozenten führen das Kommunikationstraining durch, so dass gewährleistet wird, dass kommunikative Kompetenz integriert in den jeweils klinischen Kontext gelehrt wird. Am Ende des jeweiligen Semesters werden mittels interdisziplinärer OSCE`s (objective structured clinical examination) die erworbenen Kommunikationsfähigkeiten der Studierenden überprüft. Es konnte gezeigt werden, dass mittels Kommunikationstraining ausgebildete Studierende signifikant bessere Kommunikationsfertigkeiten auswiesen als Studierende die nur im klassischen Bed-side-teaching in Anamneseführung unterrichtet wurden. Insgesamt lässt sich zeigen, dass intensives Kommunikationstraining auch in Regelstudiengänge mit grosser Studentenzahl verpflichtend für alle Studierenden integrierbar ist und mittels OSCE geprüft werden kann.