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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

"Anamneseerhebung und Gesprächsführung": Bedarfs- und Erwartungsanalyse bei Studierenden der Vorklinik als Grundlage für eine modulare Kurs-Neugestaltung

Poster GMA-Jahrestagung 2006 Humanmedizin

  • corresponding author Monika Sennekamp - JWG-Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland
  • author Katja Gilbert - JWG-Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland
  • author Jochen Gensichen - JWG-Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland
  • author Ferdinand Gerlach - JWG-Universität Frankfurt, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt/Main, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2007;24(1):Doc10

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Published: February 16, 2007

© 2007 Sennekamp et al.
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Fragestellung: Im Rahmen der neuen Approbationsordnung wird die Vermittlung kommunikativer Fähigkeiten ausdrücklich betont. Die derzeitige Ausbildung wird diesbezüglich als defizitär eingeschätzt (z.B. [1]). Aufgabe eines neuen Lehrprojektes an der Universität Frankfurt ist die Neukonzeption des vorklinischen Kurses "Einführung in die Klinische Medizin“. Dabei sollen insbesondere Module entwickelt werden, die den Studierenden eine fundierte Basisausbildung in ärztlicher Gesprächsführung und Anamnesetechnik bieten. Ein Ziel der Neukonzeption ist die nutzerorientierte Gestaltung der Module.

Methode: Im Sommersemester 2006 wurde eine explorative Befragung (Kombination standardisierter Fragen und Freitext) von bisher 93 Studierenden des 4. vorklinischen Semesters nach Abschluss des Kurses "Einführung in die Klinische Medizin“ durchgeführt. Wünsche bezüglich ärztlicher Gesprächsführung sowie die Einschätzung der im derzeitigen Kurs erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten wurden mittels Fragebogen zur Selbsteinschätzung eruiert und deskriptiv ausgewertet.

Ergebnisse: Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass fast 100% der Befragten die Ausbildung in Gesprächsführung für ihren späteren Beruf als "wichtig“ oder "sehr wichtig“ erachten. Nach Abschluss des jetzigen Kurses schätzten jedoch fast alle Studierenden Ihre Fähigkeiten und theoretischen Kenntnisse selbstkritisch als defizitär ein. Die Studierenden präferieren folgende Unterrichtsmethoden (Mehrfachantworten möglich): über 90% Anamnesetraining mit echten Patienten, 50% Demonstration einer gelungenen Anamnese durch den Dozenten (Vorzeigeanamnese), 50% Rollenspiele, 40% Videoanalyse eines eigenen Anamnesegespräches.

Schlussfolgerung und Ausblick: Die Neukonzeption wird die Bedürfnisse und Wünsche der Studierenden berücksichtigen und auch bislang nicht geplante Aspekte, z.B. "Vorzeigeanamnese“, beinhalten. Der Einfluß der Bedarfs- und Erwartungsanalyse auf die Neukonzeption der Module wird gesondert dargestellt. Nach Umgestaltung des vorklinischen Kurses sind aufbauende Module für den klinischen Abschnitt geplant.


Literatur

1.
Jungbauer J, Alfermann D, Kamenik C, Brähler E. Vermittlung psychosozialer Kompetenzen mangelhaft. Psychother Psychosom Med Psychol. 2003;53(7):319-321.7