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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Sind Nicht-Muttersprachler bei der OSCE benachteiligt?

Kurzfassung Vortrag Humanmedizin

  • corresponding author presenting/speaker Alexandra Koch - Georg-August-Universität, Abteilung Allgmeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Thomas Fischer - Universität Göttingen, Abteilung Allgemeinmedizin, Göttinge, Deutschland
  • author Anne Simmenroth-Nayda - Universität Göttingen, Abteilung Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • Martin Scherer
  • author Birgit Emmert - Georg-August-Universität Göttingen, Abt. Arbeits- und Sozialmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Michael M. Kochen - Klinikum der Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland
  • author Jean-Francois Chenot - Georg-August-Universität Göttingen, Abt. Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2005;22(4):Doc150

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/zma/2005-22/zma000150.shtml

Received: July 15, 2005
Published: November 18, 2005

© 2005 Koch et al.
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Outline

Plenum

Die Objective Structured Clinical Examination (OSCE) prüft verschiedene Fertigkeiten und bewertet sie nach vorgegebenen Kriterien. Hierbei spielen sprachliche Kompetenz und Ausdruck eine wichtige Rolle. Es soll überprüft werden, ob Nicht-Muttersprachler dabei benachteiligt werden.

Methoden: Im Wintersemester 2004/05 wurden Studierende gebeten, sich selbst als Muttersprachler (MS) oder Nicht-Muttersprachler (NMS) einzuschätzen. Die Bewertung nach Checkliste (CL) und die Globalbeurteilung (GB) durch einen Arzt und einen Studierenden durchgeführt. An 3 Anamnesestationen bewerteten Simulationspatienten (SP) die Studierenden mit einer GB. Die Stationsnote ergab sich zu je 50% aus CL und GB. Die vergleichenden Bewertungen von MS- und NMS-Studierenden wurden mittels des t-Tests vorgenommen.

Ergebnis: 213 Studierende nahmen an der OSCE teil, 12 von ihnen waren nach eigenen Angaben keine Muttersprachler. Weder in der Gesamtbeurteilung, noch der Checklistenbeurteilung bzw. der Globalbeurteilung durch Ärzte und Studierende gab es signifikante Unterschiede zwischen den MS und NMS. Hingegen beurteilten SP NMS-Studierende im Durchschnitt um eine halbe bis 1 Note schlechter (p < 0,05).

Diskussion: Obwohl sich kein Unterschied in der Bewertung der MS und NMS durch Ärzte und Studierende ergab, wurden NMS-Studierende durch SPs deutlich schlechter beurteilt. Offensichtlich spielen sprachliche Schwierigkeiten bei SP, die fachliche Aspekte nicht berücksichtigen, eine grössere Rolle.