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Veränderungen der linksventrikulären Geometrie und diastolischen Funktion bei übergewichtigen Kindern
Obesity Predicts Changes of Left Ventricular Geometry and Impairment of Diastolic Function in Children
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Veröffentlicht: | 8. August 2006 |
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Der Anteil übergewichtiger Kinder nimmt ständig zu. Übergewicht kann neben erhöhtem Blutdruck auch zu Veränderungen der Größe und Funktion des Herzens führen. Inwieweit bereits bei übergewichtigen Kindern Veränderungen am Herzen vorliegen, sollte hier untersucht werden.
Methodik: 117 Schüler (14,1±0,9 Jahre, 58 Mädchen) wurden mittels Perzentilentabellen in übergewichtig (n=18, BMI=26,9±3,2)und normgewichtig (n=99, BMI=18,9±2,0) eingeteilt. Echokardiographisch wurden die linksventrikulären Dimensionen ermittelt und der linksventrikuläre Muskelmassenindex (LVMI) berechnet. Dopplersonographisch wurde das Verhältnis der frühdiastolischen zur spätdiastolischen Einstromgeschwindigkeit (E/A-Verhältnis) als Maß der diastolischen Funktion bestimmt. Der Blutdruck wurde in Ruhe und während standardisierter Belastung gemessen.
Ergebnisse: Übergewichtige Kinder haben einen signifikant (p <0,01) größeren linksventrikulären enddiastolischen Durchmesser (50,9 vs. 47,4mm) und einen signifikant (p <0,01) höheren LVMI (68,1 vs 60,8 g/m2). Das E/A-Verhältnis ist bei den Übergewichtigen signifikant (p <0,05) niedriger (1,78 vs 1,96) und der Vorhofdurchmesser signifikant (p <0,01) größer (36,8 vs. 33,2mm). Sie haben in Ruhe (127/81 vs. 121/73mmHg) und bei Belastung höhere Blutdruckwerte (p<0,01).
Schlußfolgerungen: Bereits im Kindesalter findet man bei Übergewichtigen neben höheren Blutdrücken zugleich Veränderungen in der Geometrie und Funktion des Herzens. Rechtzeitige Prävention von Übergewicht ist daher zur Vermeidung zukünftiger früher kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität bereits im Kindesalter dringend erforderlich