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Nutzen der HBO bei der Therapie der fortgeschrittenen Schädelbasisosteomyelitis
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Hintergrund: Die Therapie der Schädelbasisosteomyelitis stellt nach wie vor eine Herausforderung dar. Standardprozeduren umfassen eine hochdosierte i.v. Antibiose, intensive Lokalbehandlung und die chirurgische Entfernung nekrotischen Knochens. Die folgende Studie wurde durchgeführt, um den Nutzen einer adjuvanten HBO-Therapie bei der Behandlung der Schädelbasisosteomyelitis zu verifizieren und diagnostische Kennzeichen herauszuarbeiten.
Material und Methode: Die retrospektive Analyse untersucht alle Fälle zwischen 7/02 und 11/06 an unserer Einrichtung. Klinische-, mikrobiologische- und Labordaten sowie radiologische Befunde wurden ausgewertet. Die therapeutische Vorgehensweise, insbesondere der Einsatz der HBO wurde analysiert. Die Ergebnisse wurden v.a. hinsichtlich der Resitutio der Hirnnervenfunktionen bewertet.
Ergebnisse: Im vorgegebenen Zeitraum wurden 10 Patienten mit ausgedehnter Schädelbasisosteomyelitis behandelt. Die Verdachtsdiagnose wurde durch CT/ MRT gestellt und in allen Fällen histologisch gesichert. Alle Patienten hatten z.T multiple Hirnnervenausfälle. Die Behandlung erfolgte durch hochdosierte Antibiose, chirurgisches Debridement und adjuvante HBO-Therapie. Die Heilungsrate hinsichtlich der Entzündungszeichen betrug 100% (8/8). Ungünstige Krankheitsverläufe wurden bei 2 Patienten verzeichnet, die sich allerdings jeglicher Therapie entzogen. Eine komplette Erholung der Hirnnervenfunktionen wurde bei 6/8 Patienten beobachtet, 2 Patienten hatten persitierende Hirnnervendefizite.
Schlussfolgerung: Die adjuvante HBO Therapie scheint neben dem Krankheitsverlauf auch die funktionelle Restitution günstig zu beeinflussen. Deshalb halten wir den Einsatz insbesondere bei fortgeschrittener Schädelbasisosteomyelitis für indiziert.