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Differenzielle Genexpression humaner Chondrozyten aus Ohr und Nase unter in-vitro Expansion für das Tissue Engineering
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Tissue Engineering ist ein relativ neues interdisziplinäres Verfahren in der modernen rekonstruktiven Chirurgie. Ziel ist die in vitro Entwicklung und Anzüchtung von autologen Gewebeimplantaten. Besonders bei Chondrozyten ist man bislang mit dem Problem der fortschreitenden Dedifferenzierung der kultivierten Chondrozyten konfrontiert. Als Entnahmeort für die Transplantatzüchtung kommen die Ohrmuschel und das Nasenseptum wegen der guten Zugänglichkeit gleichermassen in Betracht. Daher war es Ziel der vorliegenden Arbeit, zu untersuchen, ob sich die Genexpressionmuster dieser beiden Knorpeltypen unter in-vitro-Expansion unterscheiden.
Die Genexpression verschiedener kollagener Marker wurde während der Dedifferenzierung humaner Chondrozyten analysiert, die einerseits aus Nasenseptum-Knorpel und andererseits aus Ohrmuschel-Knorpel gewonnen wurden. Dies geschah auf mRNA Ebene mittels Microarray und auf Proteinebene mittels Immunhistochemischer Färbung.
Kollagen 1, 3 und 4 wurden während der Dedifferenzierung beider Versuchsreihen aktiviert, Kollagen 9 und 10 inaktiviert. Kollagen 2 und 11 reagierten different, da nasale Chondrozyten die Marker aktivierten und aurikuläre Chondrozyten inaktivierten.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die Genprofile beider Chondrozytenarten weitgehend entsprechen. Auch auf Proteinebene konnte keine signifikante Abweichung zwischen den Knorpelarten festgestellt werden. Folglich können beide Chondrozytenarten als gleichwertige Zellquelle für Knorpel-Tissue-Engineering genutzt werden.