gms | German Medical Science

79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Der epigastrisch adipokutane Lappen (EAL) an der Ratte zur Evaluierung der Effektivität der physikalischen Ischämischen Präkonditionierung (IP)

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Andreas Dacho - HNO-Universitätsklinik, Leipzig
  • Stefan Lyutenski - HNO-Universitätsklinik, Leipzig
  • Gabriela Aust - Chirurgische Klinik II, Klinik für Abdominal-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig
  • Andreas Dietz - HNO-Universitätsklinik, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod518

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod518.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Dacho et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die IP ist ein physiologisches Phänomen, das sich bei Organtransplantationen als Schutz gegen die Folgen eines Ischämieschadens herauskristallisiert hat. Sie besitzt insbesondere für Lappentransplantate in der HNO-Tumorchirurgie, aufgrund der hohen Komorbidität der Patienten, eine hohe Relevanz. Ziel ist es, im Tiermodell die Abläufe der IP zu simulieren, um einen molekularen Ansatz für eine geringere Nekroserate von Lappentransplantaten zu erhalten.

Material und Methode: 42 männliche Wistar Ratten von ca. 350 Gramm wurden in drei Versuchsgruppen (VG) à 14 Tiere aufgeteilt. Anlage eines ZVK nach i.p.-Narkose mit Ketamin, Rompun, Atropin und Anheben des EAL (4,5x7,5 cm) gestielt an den epigastrischen Gefäßen. Die VG waren wie folgt: VG-K: Einnaht nach 2 Stunden. VG-I: Ischämie über 2 Stunden. VG-IP: Ischämie über 15 Minuten, 30-minütige Reperfusion und anschließende Ischämie von 2 Stunden. Am Ende der VG einnähen des EAL auf einer Silikonfolie liegend, um eine Revaskularisation aus dem Wundbett zu verhindern. Dokumentation der auftretenden Lappennekrose, sowie planimetrische Auswertung am Finaltag.

Ergebnis: Alle Tiere waren am finalen 5. Tag wohlauf bei adäquaten sozialen Verhaltensmustern ohne Autokannibalismus. Der durchschnittliche EAL-Nekroseanteil betrug: VG-K: 40,6%±11,8%, VG-I: 52,3%±14,5%, VG-IP: 48,7%±10,4%. Der Unterschied zwischen den Gruppen VG-K und VG-I war signifikant (p<0,05). Die anderen Gruppenvergleiche erreichten keine Signifikanz.

Schlussfolgerung: Die physikalische IP bewirkt, wie bei den Organtransplantationsmodellen, eine geringere Nekroserate am EAL. Der EAL der Ratte hat sich als adäquates Tiermodell erwiesen, um weitere Therapieansätze zum verbesserten Lappenüberleben verifizieren zu können.