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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Quantitative Bestimmung der Sprachqualität nach der Behandlung von Tumoren im Kopf-Halsbereich mit Spracherkennungstechnik

Meeting Abstract

  • corresponding author Maria Schuster - Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, Erlangen
  • Anne Schützenberger - Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, Erlangen
  • Frank Gottwald - Hals-Nasen-Ohren-Klinik - Kopf- und Halschirurgie, Erlangen
  • Andreas Maier - Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, Erlangen
  • Elmar Nöth - Lehrstuhl für Mustererkennung, Erlangen
  • Ulrich Eysholdt - Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, Erlangen
  • Tino Haderlein - Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod510

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod510.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Schuster et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Verständlichkeit als übergeordneter Parameter für die Sprech- und Stimmqualität wurde nach der Behandlung maligner Tumoren im HNO-Bereich bislang nur auditiv und meist kategorial erfasst. Für wissenschaftliche Zwecke ist die Mittelung der Bewertung durch mehrere Hörer als Standard anerkannt, was jedoch mit einem sehr hohen personellen und Zeitaufwand verbunden ist.

Methoden: Ein computergestütztes Spracherkennungssystem wurde für diagnostische Zwecke umfunktioniert. Normalerweise dient die Spracherkennungstechnik zur Erkennung unbekannter Wörter durch temporale und spektrale Analyse gesprochener Sprache. Der Vergleich mit Wortmodellen berechnet, mit welchem das gesprochene Wort am wahrscheinlichsten übereinstimmt. Für die Diagnostik wird das System nun umgekehrt genutzt: die Analyse erfolgt an einem bekannten Standardtext. Dabei gibt der Anteil korrekt erkannter Wörter Aufschluss über die Qualität des Gesprochenen und dient als Maß für die Verständlichkeit. Die Analysezeit entspricht der Aufnahmedauer. Die Methode wurde an 41 Laryngektomierten und 46 Patienten nach der Behandlung von Mundhöhlenkarzinomen angewandt und mit der subjektiven Bewertung eines Expertengremiums anhand Likert-Skalierung verglichen.

Ergebnisse: Die apparative Bewertung zeigt eine sehr hohe Übereinstimmung mit den Experten, ähnlich der Übereinstimmung der Expertenbewertung untereinander.

Schlussfolgerungen: Die Erfassung der globalen Qualität sowohl des Sprechens als auch der Stimme mittels Spracherkennungstechnik ist auf Expertenniveau möglich. Die Methode bietet eine ökonomische Bewertung der Verständlichkeit und quantifiziert damit einen wesentlichen Endpunktparameter nach Tumorbehandlung im Kopf-Halsbereich.

Unterstützt durch: Deutsche Krebshilfe und ELAN-Fonds für Forschung und Lehre des Klinikums der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg