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Die Gaumensegelorthese als Kommunikationshilfe bei der Dysarthrie
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Die Dysarthrien stellen die häufigsten neurogenen Kommunikationsstörungen dar. Die Sprechmotorik ist gestört. Die Dysarthrietherapie stützt sich auf logopädische Übungsbehandlungen, die Anpassung von Kommunikationshilfen, medikamentöse Maßnahmen und chirurgische Eingriffe. Über erste Erfahrungen mit der Kommunikationshilfe Gaumensegelorthese bei gestörter Gaumensegelmotilität wird berichtet.
Methode: 7 Patienten im Alter von 17–51 Jahren, die aufgrund eines Unfalles oder eines Tumors eine Gaumensegellähmung hatten, erhielten bei deutlich eingeschränkter Sprachverständlichkeit infolge der Hypernasalität im Rahmen der Rehabilitation eine Gaumensegelorthese angepasst.
Ergebnisse: Mit Hilfe der Gaumensegelorthese und einer logopädischen Therapie wurde eine verbesserte Sprachverständlichkeit erzielt. Fortschritte zeigten sich sowohl in einzelnen Stimm- und Sprachparametern als auch in der Spontansprache. Die Adaptationszeiten betrugen bis zu 3 Monaten.
Schlussfolgerungen: Die Gaumensegelorthese erfordert zur Verankerung ein gutes umfangreiches Restgebiss. Die Tolerierbarkeit ist abhängig von der Sensibilität im Gaumenrachenbereich. Die Herstellung der Orthese ist zeitaufwendig, da die Anpassung einen funktionsbezogenen, schrittweisen Materialauftrag erfordert. Die Fortschritte sind vom Grad der Störung und dem Bestehen weiterer Funktionsbeeinträchtigungen abhängig. Da ein ausreichender velopharyngealer Abschluss eine wesentliche Voraussetzung zur Wiederherstellung sprechmotorischer Fähigkeiten ist, sollte die Anpassung einer Gaumensegelorthese so früh wie möglich erfolgen.