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Die Expression von bcl-2 korreliert mit der Tumorvaskularisation im Ästhesioneuroblastom
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Das Ästhesioneuroblastom ist ein seltener maligner Tumor der Nasenhaupt- und nebenhöhlen. Zahlreiche Studien weisen auf eine besondere Bedeutung der Neoangiogenese für die Pathogenese maligner Tumoren hin. Eine Reihe angiogener Faktoren wird in neuroblastischen Tumoren exprimiert und insbesondere für die Signalkaskade Hypoxia Inducible Factor-1a (HIF-1a), Erythropoietin (Epo), Erythropoietin-Rezeptor (EpoR) und bcl-2 wurde eine proangiogene Funktion in malignen Tumoren postuliert.
Die Expression von HIF-1a, Epo, EpoR und bcl-2 wurde mit immunhistochemischen Methoden an 20 Ästhesioneuroblastomen untersucht. Die Daten wurden mit der Microvessel Density und dem Ki-67-Proliferationsindex korreliert um die potentielle Bedeutung dieser Faktoren für das Wachstumsverhalten der Tumoren zu ermitteln. Eine Kaplan-Meier-Analyse wurde durchgeführt um die prognostische Relevanz der untersuchten Faktoren zu bestimmen.
Die immunhistochemische Untersuchung zeigte eine ausgeprägte Expression von HIF-1a, Epo, EpoR und bcl-2 im Ästhesioneuroblastom. 90% der untersuchten Tumoren exprimierten HIF-1a, in 60% der Fälle konnte bcl-2 nachgewiesen werden. Die Expressionslevel der beiden Faktoren zeigten eine signifikante Korrelation mit der Microvessel Density. Es konnte kein signifikanter Einfluss der Faktoren auf die Prognose der Ästhesioneuroblastome nachgewiesen werden.
Die Expression von HIF-1a, Epo, EpoR und bcl-2 spricht für eine funktionelle Bedeutung dieser Signalkaskade im Rahmen der Pathogenese des Ästhesioneuroblastoms. Die hier vorgestellten Ergebnisse legen eine proangiogene Funktion von bcl-2 nahe und liefern erste Hinweise, dass bcl-2 ein potentielles Ziel antiangiogener Behandlungsstrategien in der Therapie des Ästhesioneuroblastoms darstellen könnte.