Artikel
Das Neurinom der Stimmlippe – eine seltene Differentialdiagnose bei Larynxtumoren
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Wir berichten über einen 53-jährigen Patienten, der sich wegen einer seit mehreren Jahren rezidivierend auftretenden und in ihrer Intensität schwankenden Dysphonie mit gelegentlichem Globusgefühl und Räusperzwang in unserer Klinik vorgestellt hatte. Die Stimmbelastung (privat und beruflich) war moderat, die Nahrungsaufnahme unbeeinträchtigt und es bestand keine Dyspnoe.
Methoden: Bei der Spiegeluntersuchung bzw. im Rahmen der durchgeführten Lupenlaryngoskopie imponierte eine die rechte Stimmlippe komplett bedeckende, ödematös anmutende, fast walzenförmige Raumforderung mit glatter Oberfläche. Die Beweglichkeit war nicht eingeschränkt. Die vordere Kommissur war frei.
Bei der Mikrolaryngoskopie in Intubationsnarkose wurde die Raumforderung in toto im Sinne eines Stimmlippenstrippings laserchirurgisch abgetragen. Der Befund wurde intraoperativ fotodokumentiert.
Komplikationen ergaben sich weder intra- noch postoperativ. Funktionell bestehen keine Einschränkungen.
Ergebnisse: Histologisch und immunhistochemisch (S-100 Proteinreaktion) ergab sich der Befund eines Neurinoms.
Hinweise für eine Neurofibromatose fanden sich weder anamnestisch noch klinisch.
Schlussfolgerungen: Neurinome der Stimmlippen sind sehr selten und liegen nach Recherche der Literatur meist supraglottisch. In den vergangenen 29 Jahren wurden 8 Fälle bei vorwiegend weiblichen Ptienten beschrieben.