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Spezifische Stimulation von Immunzellen in Adenoiden über Rezeptoren des angeborenen Immunsystems
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Das lymphatische Gewebe des Waldeyer`schen Rachenrings stellt einen wichtigen Ort der Interaktion des Immunsystems mit körperfremden Stoffen dar. Dabei reagieren bestimmte Rezeptoren des angeborenen Immunsystems sehr schnell auf die molekularen Strukturen von Krankheitserregern wie z.B. von Viren, Bakterien, Protozoen und Pilzen. Diese Rezeptoren gehören der Familie der Toll Like Rezeptoren (TLR) und einer Gruppe zytosolischer Rezeptoren mit CARD Signaldomänen an.
Aus Zellsuspensionen von Adenoiden (n=10) wurden Immunzellen isoliert und deren zelluläre Zusammensetzung in der Durchflußzytometrie bestimmt. Die Zellen wurden in Kultur genommen und mit Stimuli in Kontakt gebracht, die Bestandteile von Krankheitserregern imitieren (z.B. LPS, R848, 92SRNA, 3pRNA, pIC, pdAdT) und selektiv TLR oder zytosolische Rezeptoren aktivieren. Nach 24 h wurden die Überstände gewonnen und Zytokinprofile (IFN-α, IL6, IL10, IP10, IL18) mittels ELISA erstellt.
Die Immunzellen in Adenoiden bestehen im Durchschnitt zu 65% aus B-Zellen, zu 21% aus CD4 positiven T-Zellen, zu 7% aus CD8 positiven T-Zellen, zu 3% aus Monozyten, zu 2% aus dendritischen Zellen und zu 1% aus NK Zellen. Die aus den stimulierten Immunzellen gewonnenen Überstände wiesen je nach Stimulus und Alter der Patienten ein heterogenes Zytokinprofil auf, wobei Stimulationen mit dem bakteriellen Stimulus LPS schwache Zytokinausschüttungen und Stimulationen über Rezeptoren der Viruserkennung (TLR3,7,8,9, RIG-I, MDA-5 und dsDNA-R) teilweise starke Zytokinausschüttungen bewirkten.
In Adenoiden enthaltene Immunzellen lassen sich also für eine immuntherapeutische Intervention vor allem durch stimulatorische Nukleinsäuren aktivieren.