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Oesophagusdivertikel mit spontaner Perforation beim Säugling – eine Fallbeschreibung
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Oesophagusdivertikel sind eine seltene Erkrankung und treten bevorzugt bei Männern im höheren Lebensalter auf. 70 Prozent davon sind Zenker-Divertikel. Angeborene Divertikel sind eine Seltenheit. In unserem Fall handelt es sich um ein Oesophagusdivertikel dorsolateral im oberen Drittel der Speiseröhre bei einem Säugling, welches Initial eine Spontanperforation und im Verlauf eine spontane Regression zeigte.
In unserer Klinik wurde ein knapp 4 Monate alter Säugling vorgestellt, welcher nach unauffälliger Schwangerschaft, Geburt und ersten Lebensmonaten aus völliger Gesundheit heraus, plötzlich heftigen Hustenreiz, starken Speichelfluss und Unruhe entwickelte. Da beide Eltern stark sehbehindert waren, konnte eine Fremdkörperingestion nicht ausgeschlossen werden. Klinisch zeigten sich oral ein schaumiger Speichelsee, welcher nicht geschluckt werden konnte und ein cervikales Hautemphysem. Bei der flexiblen Oesophagogastroskopie fand sich ein großes Divertikel mit nekrotischer Schleimhaut. In den röntgenologischen Untersuchungen konnten das Divertikel und auch das Emphysem bestätigt werden, eine oesophagotracheale Fistel oder andere Fehlbildungen fanden sich nicht. Es erfolgten die antibiotische Abschirmung und parenterale Ernährung. In den Kontrolloesophagogastroskopien zeigte sich zunächst eine deutliche Rückbildung bis hin zur völligen Abheilung.
Der vorliegende Fall zeigt, dass bei Säuglingen mit Symptomen einer Fremdkörperaspiration, neben einer Oesophagusatresie auch an ein perforiertes Oesophagusdivertikel gedacht werden muss.