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Die relative Aussagekraft des Promontorialtest in der präoperativen Diagnostik vor einer CI-Implantation
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Die erfolgreiche Hörrehabilitation durch ein Cochlea-Implantat (CI) setzt u. a. einen funktionsfähigen Hörnerven voraus, was durch den subjektiven Promontorialtest präoperativ evaluiert wird. Dabei ist vor allem auf eine mögliche Hörermüdung zu achten, die einen prognostischen Faktor nach allgemeiner Einschätzung darstellt.
Methode: Im vorliegenden Fall berichten wir von einer 42-jährigen Patientin, die nach multiplen Hörstürzen ertaubte. Im Rahmen der CI-Voruntersuchung wurde ein Promontorialtest durchgeführt, der eine massive und reproduzierbare Hörermüdung offenbarte. Daher rieten wir von einer CI-Versorgung ab. Dennoch erbat die Patientin eine CI-Versorgung, die links durchgeführt wurde.
Ergebnis: Der Hörgewinn nach 7 Monaten war derart positiv, dass ein CI auch kontralateral gewünscht wurde. Die Patientin ist mittlerweile binaural versorgt und weist im HSM-Satztest eine Hörleistung von 100% auf.
Schlussfolgerung: Der Promontorialtest bietet eine bedeutende Entscheidungshilfe zur Indikation für eine Cochlea-Implantation. Allerdings zeigt der vorliegende Fall, dass eine durch die präoperative Elektrostimulation nachgewiesene Hörermüdung nicht in jedem Fall eine Kontraindikation für eine CI-Implantation darstellen muss.