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Lautheitsskalierung mit Hilfe eines modifizierten Würzburger Hörfelds bei bilateral versorgten CI-Trägern im Vergleich zu Normalhörenden und unilateralen CI-Trägern
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Bei der Anpassung eines CI entscheidet der Patient über die Lautstärke mit der das CI ihm seine akustische Umwelt präsentiert. Mit Hilfe eines komplexen Lautheitsskalierungsversuchs sollten das Lautheitsempfinden und mögliche Kontexteffekte bei bilateral versorgten CI-Trägern untersucht werden.
In drei Hörkonditionen (bilateral, unilateral links/rechts) beurteilten bilaterale CI-Träger in je zwei Versuchsabschnitten jeweils ein Stimulustyp, der 169 mal in 13 unterschiedlichen Lautstärkepegeln mit festem zeitlichen Raster sequenziell dargeboten wurde. Der Sequenzaufbau stellte jeden Pegel jedem anderen möglichen Pegel als Vorgänger voran. In Tests mit Normalhörenden und unilateralen CI-Trägern wurden schmalbandige Stimuli signifikant leiser beurteilt als breitbandige, verschiedene schmal- und breitbandige Stimuli untereinander unterschieden sich in ihrer Beurteilung nicht. Bei zwei zu beurteilenden Stimulustypen (ein schmal- und ein breitbandiger) wurden von jedem der bilateralen CI-Träger 1014 Lautheitsurteile erhoben.
Bei unilateralen CI-Trägern und Normalhörenden resultierte jede Erhöhung des Pegels um 5dB in einer signifikanten Erhöhung des Lautheitsurteils. Es bestand eine positive Abhängigkeit des Urteils von Vorgängerpegel und Vorgängerurteil. Bei Sprachlautstärke (60-70dB) wurde gleiche Lautheit von unilateralen CI-Trägern im Vergleich zu Normalhörenden bei ca. 5dB höheren Pegeln empfunden. Es werden die Daten der bilateralen CI-Träger vorgestellt und in Bezug zu den Daten der Referenzgruppen gesetzt.
Anhand der Ergebnisse kann geklärt werden, inwieweit der Lautheitsunterschied in den Referenzgruppen durch den Unterschied zwischen monauralem (unilaterale CI-Träger) und binauralem (Normalhörende) Hören erklärbar ist.