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Bestimmung der oralen trigeminalen Schwelle bei Patienten nach Mittelohroperation
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Inwiefern sich postoperative Beschwerden auf der Zunge nach Mittelohroperation auf die Beeinträchtigung der sensorischen, also trigeminal vermittelten Sensibilität zurückführen lässt, ist Gegenstand dieser Untersuchung.
Material und Methoden: Insgesamt 29 am Mittelohr operierte Patienten wurden in diese Studie eingeschlossen. Es erfolgte bei allen Patienten die postoperative Bestimmung der Ganzmund- und seitengetrennten Capsaicinschwelle (THR1 - empfindungsassoziiert; THR2 - intensitätsasoziiert). Bei 9 Patienten konnte ein Vergleich der prä- und postoperativen Capsaicinschwellen vorgenommen werden. Neben der Capsaicinschwelle wurden die Parameter „Beginn“, „Intensität“ und „Dauer“ der Empfindung auf der Zunge erfasst und ausgewertet.
Ergebnisse: Bei der Ganzmundtestung zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen prä- und postoperativen Schwellen (p jeweils < 0,05). Eine signifikante Korrelation wurde zwischen den ipsilateralen postoperativen Schwellen (THR1 und THR2) und den Ergebnissen der Elektrogustometrie an Zungenspitze (r = -0,647; p = 0,004) und Zungenrand (r = -0,582; p = 0,011) gefunden.
Schlussfolgerungen: Mit dem Capsaicin-Schwellentest ließ sich nachweisen, dass es nach Mittelohroperation unabhängig vom Grad der intraoperativen Chordamanipulation zu Veränderungen der trigeminalen Sensibilität auf der Zunge kommt. Diese Veränderungen können Ursache für die von Patienten nach Mittelohroperation mitunter angegebenen trigeminalen Beschwerden, wie Taubheitsgefühl und Kribbeln, sein.