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Gewebespezifische Abtragsraten und Einfluss von Feuchtigkeit bei der Ablation mit dem Femtosekundenlaser
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Für einen reproduzierbaren laserchirurgischen Gewebeabtrag mit hoher Präzision ist von besonderem Interesse ob der gewünschte Abtragseffekt durch eine relativ einfache Dosissteuerung (Pulsenergie / Pulszahl) hinreichend vorausgesagt werden kann, und welche Einflussgrößen weiterhin zu beachten sind.
Material und Methoden: Die in Semidünnschichttechnik gewonnene Gewebeproben aus porcinem Hart- und Weichgewebe (trocken und nass) werden einer Dickenmessung unterzogen und mit den jeweiligen Laserparametern solange bestrahlt, bis bei Durchtritt des Strahls durch die Probe (optische Detektion des Lasers) automatisch abgeschaltet wird. Die hierzu benötigte Anzahl der Pulse wird registriert.
Ergebnisse: Für alle untersuchten Gewebetypen zeigt sich ein sigmoider Verlauf der Abtragsrate als Funktion der Pulsenergie. Weiterhin lässt sich eine deutliche Abhängigkeit zwischen Wassergehalt des Gewebes und Abtragsrate erkennen. Speziell für Knochengewebe mit unterschiedlichem Wassergehalt konnte eine Differenz in der Abtragseffizienz bis Faktor 100 für Laserleistungen von 300-800 mW nachgewiesen werden.
Diskussion: Die Problematik unterschiedlichen Feuchtegehalts ist für die praktische Anwendung, insbesondere an sehr kleinen Strukturen wie sie im Mittel- und Innenohr anzutreffen sind, keineswegs vernachlässigbar. Der bei Austrocknung nahezu zum Stillstand kommende Abtrag setzt bei Wasserzugabe schlagartig und praktisch unkalkulierbar wieder ein. Dem Feuchtigkeitsverlust muss demnach permanent durch Erzeugung eines lokalen Mikroklimas entgegnet werden.
(Unterstützt durch BMBF Nr. 13N7787)