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Die Anwendung des Medpulser Elektroporationssystems zur Behandlung von Kopf-Halskarzinomen
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Die Elektroporation basiert auf der Beobachtung, dass Zellen in einem elektrischen Feld Membranporen reversibel öffnen und dadurch die Einschleusung einer Wirksubstanz in die Zelle in sehr hoher Konzentration möglich ist. So lässt sich nach lokaler Applikation von Bleomycin in Kombination mit der Elektroporation ein wesentlich höherer intrazellulärer Wirkungsquotient erreichen, als dies nach alleiniger lokaler Gabe möglich ist.
Methode: Die HNO-Uniklinik Köln beteiligt sich an einer internationalen multizentrischen Beobachtungsstudie mit einem Zielkollektiv von 100 Patienten. An unserer Klinik wird Patienten mit inkurablem, lokalem Tumorrezidiv der Kopf-Halsregion diese Therapie angeboten. Bislang wurden 5 Patienten behandelt und die lokoregionäre Tumorkontrolle sowie Komplikationen untersucht.
Ergebnisse: Zwei Patienten befinden sich derzeit 4 und 8 Monate nach Therapie in der kompletten Remission. Ein Patient zeigte kein Ansprechen auf die Therapie und verstarb 2 Monate nach der Therapie. Ein weiterer verstarb 3 Wochen nach der Therapie an einer tumorunabhängigen Ursache. Eine Aussage zum Ansprechen der Therapie konnte nicht getroffen werden. Ein Patient entzog sich der weiteren Nachkontrolle. Bei keinem Patienten traten schwerwiegende Komplikationen auf.
Schlussfolgerung: Unsere Erfahrungen weisen darauf hin, dass in der palliativen Behandlung von Patienten mit umschriebenen Rezidivkarzinomen der Einsatz des Medpulser Elektroporationssystems hilfreich sein kann. Dennoch bleibt die Auswertung des Gesamtkollektives der Beobachtungsstudie abzuwarten.