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Untersuchung genotoxischer Effekte restaurativer Zahnwerkstoffe in humanem Speicheldrüsengewebe
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Methacrylate wie Triethylenglycoldimethacrylat (TEGDMA) und 2-Hydroxyethylmethacrylat (HEMA) werden als Bestandteile vieler Zahncomposite in den Mundraum freigesetzt. Dort kommen sie entweder direkt oder nach Resorption mit Speicheldrüsengewebe in Kontakt. Es wird untersucht, ob Dauerbelastung mit den Methacrylaten TEGDMA oder HEMA einen genotoxischen und damit potentiell kanzerogenen Effekt auf Speicheldrüsengewebe aufweist.
Methoden: Speicheldrüsenzellen, die aus Frischbiopsaten durch enzymatischen Verdau gewonnen werden sowie Miniorgankulturen dieser Biopsate werden über einen längeren Zeitraum (24h) mit TEGDMA (1mM) und HEMA (1mM) behandelt. Zur Darstellung der Vitalität der Zellen vor und nach der Fremdstoffexposition wird der Trypanblau-Ausschlusstest eingesetzt. Die Detektion induzierter DNA-Schäden erfolgt mit dem Comet Assay.
Ergebnisse: Pilotversuche mit einer auf 24h verlängerten Inkubationszeit führten zu einer deutlichen Migrationssteigerung nach Inkubation mit TEGDMA und HEMA. Auch in den Untersuchungen mit Miniorgankulturen, d.h. Zellen in ihrem organspezifischen Verbund, konnte dieser Effekt noch gesteigert werden. Die Zellvitalitäten zeigten sich nicht beeinträchtigt.
Schlussfolgerung: Eine Beteiligung restaurativer Zahnwerkstoffe an der Entstehung von Speicheldrüsentumoren kann aufgrund dieser Ergebnisse in Betracht gezogen werden. Derzeit werden die Untersuchungen auf ein erweitertes Spenderkollektiv ausgedehnt.