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Analyse der Abbildungsqualität großer Eingriffe an Kopf und Hals in den G-DRG-Systemen 2004-2007
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Bei Einführung diagnosebezogener Fallpauschalen (DRGs) bestanden erhebliche Zweifel an einer sachgerechten Abbildung der Patienten mit großen Eingriffen an Kopf und Hals. Seit 2004 wurden erhebliche Anstrengungen zur Ausdifferenzierung dieser medizinökonomisch bedeutenden Fallgruppe unternommen.
Ziel dieser Analyse war es, die Veränderungen der Abbildung großer und komplexer Eingriffe an Kopf und Hals in den G-DRG-Systemen 2004-2007 aus klassifikatorischer und klinisch-medizinischer Perspektive zu untersuchen und die ökonomischen Umverteilungen zu quantifiziern.
Methodik: Vergleich der vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) publizierten Daten der Jahre 2004-2007 mit prospektiv ermittelten Aufwanddaten von 518 Fällen mit großen Eingriffen an Kopf und Hals aus 25 HNO-Hauptabteilungen aus dem Datenpool des DRG-Evaluationsprojektes HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Analyse der Güte des Gesamtsystems und der Homogenität der Fallgruppen unter Verwendung der statistischen Maße des InEK.
Ergebnisse: Die Varianzreduktion der Inlier des Systems 2007 verbesserte sich gegenüber 2004 um 107,3%. Der mittlere Homogenitätskoeffizient der Kosten erhöhte sich von 2004 - 2007 um 9,7%. Es fand eine ökonomische Umverteilung von Case-Mix und DRG-Erlösen zu den komplexen operativen Eingriffen („Lappen“) statt. Hiervon profitierten vor allem Maximalversorgunger und Universitätsklinika.
Schlussfolgerungen: Durch gezielte Modifikationen der Zuordnungssystematik konnte die Sachgerechtigkeit der Abbildung großer operativer Eingriffe an Kopf und Hals im G-DRG-System 2007 gegenüber 2004 erheblich verbessert werden. Zukünftig sind weitere Anpassungen insbesondere bei der Abbildungsqualität mehrzeitiger Eingriffe erforderlich.