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Langzeit-Compliance der Therapie mit Rückenlage-Verhinderungsweste bei obstruktiver Schlafapnoe
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Die Behandlung der Rückenlage-assoziierten obstruktiven Schlafapnoe (OSA) mit einer Rückenlage-Verhinderungsweste (RLVW) ist eine anerkannt effektive, nicht invasive und kostengünstige Therapie. Ziel unserer Studie war es, die Langzeit-Compliance von Patienten mit RLVW zu untersuchen.
Methoden: 12 Patienten mit Rückenlage-assoziierter OSA (Alter: 48,2 ± 13,7 Jahre; Body-Mass-Index: 27,9 ± 4,8 kg/m²) wurden mit RLVW versorgt. Alle Patienten wurden vor und nach Anpassung der RLVW polysomnografisch untersucht. 8,5 ± 5,9 Monate nach Verordnung einer RLVW wurden die Patienten telefonisch zu Tragekomfort und nächtlicher Nutzungsdauer anhand einer Likert-Skala befragt und die aktuelle Epworth Sleeping Scale (ESS) erhoben.
Ergebnisse: Der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) vor RLVW betrug 30,9 ± 15,3h. Durchschnittlich fanden 77,4 ± 19,8% der schlafbezogenen Atmungsereignisse in Rückenlage statt. Mit Weste betrug der durchschnittliche AHI 12,1 ± 11,6 h. Lediglich drei Patienten (25,0%) nutzen noch 5 ± 3 Monate nach Therapiebeginn die RLVW. Sie wurde im Durchschnitt an 3,7 Nächten/Woche für 6,7 Stunden getragen. Bei diesen Patienten verbesserte sich die ESS von 7,9 auf 4,6. Neun Patienten (75%) berichteten über häufiges Erwachen durch unbequemen Sitz und lehnten eine Dauertherapie mit RLVW ab.
Schlussfolgerung: Obwohl sich die RLVW als probates Mittel gegen die Rücklage-assoziierte OSA bestätigt hat, wird sie als Langzeittherapie wegen geringem Tragekomfort nur von wenigen Patienten angenommen.