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Brauner Tumor der Kieferhöhle
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Das reparative Riesenzellgranulom, welches in erster Linie im Bereich des Unterkiefers anzutreffen ist, wurde 1953 durch Jaffe zur Abgrenzung von Riesenzelltumoren der Röhrenknochen beschrieben. Ursächlich wird die Tumorinduktion der gutartigen Neubildung durch ein Trauma mit Einblutungen diskutiert.
Vorgestellt wird die Beobachtung eines reparativen Riesenzellgranuloms der rechten Kieferhöhle, welches bei einer 30-jährigen Patientin zu einer Destruktion der Kieferhöhlenvorderwand geführt hatte. Ein erhöhter Parathormonspiegel lag nicht vor. Intraoperativ imponierte ein knochenfester, brauner Tumor, der über einen transantralen Zugang reseziert wurde. Die zur Defektdeckung eingebrachte PDS-Folie führte zu einer ausgeprägten Fremdkörperreaktion. 3 Monate nach der Tumorresektion fand sich kein Tumorrezidiv. Die Rekonstruktion der Kieferhöhlenvorderwand erfolgte mit einem Tabula externa-Transplantat. Die histopathologische Beurteilung erbrachte den Befund eines reparativen Riesenzellgranuloms.
Reparative Riesenzellgranulome im Bereich der Kieferhöhle stellen eine Rarität dar. Typischerweise imponiert das reparative Riesenzellgranulom als brauner Tumor, der bevorzugt bei Frauen um das 30. Lebensjahr auftritt. Differentialdiganostisch sollte das rezidivfreudige reparative Riesenzellgranulom bei Tumoren der Kieferhöhle beachtet werden.