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Sonographie des Oberlides bei Patienten mit Fazialisparese
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Hintergrund: Für die chirurgische Therapie des paralytischen Lagophthalmus bei Patienten mit Fazialisparese stehen unter anderem flexible Lidimplantate zur Verfügung. Ziel der Studie war daher, Änderungen des Krümmungsradius des Oberlidtarsus beim paralytischen Lagophthalmus bei Blickrichtungsänderung zu untersuchen, da dazu in der Literatur noch keine Daten vorliegen.
Material und Methoden: Es wurde jeweils eine Gruppe bestehend aus augengesunden Probanden (Gruppe 1, n=50, mittleres Alter 27 Jahre) und eine Gruppe aus Patienten mit Fazialisparese (Gruppe 2, n=47, mittleres Alter 59,8 Jahre) gebildet. Mit einem 7,5 MHz Scanner wurde die Krümmungsänderung des Tarsus beim Blick geradeaus und zur Seite gemessen. Anschließend wurden die Ergebnisse beider Gruppen statistisch miteinander verglichen.
Ergebnisse: Statistisch signifikante Unterschiede der Tarsuskrümmung zeigten sich bei allen Probanden und Patienten beim Blick geradeaus und beim Blick zur Seite. Beim Vergleich der gesunden Probanden mit dem gesunden Auge der Patienten aus Gruppe 2 zeigte sich, dass die Tarsuskrümmung in Gruppe 2 signifikant zunimmt. Der Vergleich der Werte des paralytischen Auges mit dem gesunden Auge der Patienten zeigte eine signifikante Zunahme des Krümmungsradius beim Blick geradeaus.
Schlussfolgerung: Wir folgern, dass der Tonus des Musculus orbicularis oculi einen erheblichen Einfluss auf des Krümmungsverhalten des Oberlidtarsus hat. Die Tatsache, dass eine signifikante Krümmungsänderung auch beim Lagophthalmus erhalten bleibt, muss bei chirurgischen Korrekturen berücksichtigt werden. Nur aufgrund ihres flexiblen Designs erlaubt die Lidkette eine genaue prätarsale Anpassung.