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Perforatorlappen: Neue Perspektiven in der Rekonstruktion von Defekten der Kopf- und Halsregion
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Die Rekonstruktion von Defekten in der Kopf- und Halsregion stellt eine besondere Herausforderung für den HNO-Arzt dar, da neben der Ästhetik auch sehr komplexe Funktionen, wie Schlucken, Stimme und Sprache zur Zufriedenheit des Patienten wiederhergestellt werden müssen. Seit der Einführung der mikrovaskulären Chirurgie und damit des freien Gewebetransfers in der HNO-Heilkunde sind hier bemerkenswerte Fortschritte gemacht worden.
Der optimale freie Lappen erlaubt die Rekonstruktion dreidimensionaler Defekte mit unterschiedlichen Geweben (z.B. Muskel, Fascie, Haut, Knochen), ist auf Wunsch sehr dünn und generiert eine nur minimale Donorregionmorbidität.
Um diesen Ansprüchen besser gerecht zu werden, wurden in den späten 80iger Jahren die Perforatorlappen in die rekonstruktive Chirurgie eingeführt. Sie sind die direkte Weiterentwicklung der freien muskulokutanen Lappen und basieren auf dem Prinzip, dass fasziokutane Lappen unterschiedlichster Dicke und Spenderregion an muskulokutanen Perforatorgefässen ohne Mitnahme des zugehörigen Muskels verlässlich gehoben werden können, woraus eine minimale Spenderregionmorbidität resultiert.
Die häufigsten heute verwendeten Perforatorlappen sind der DIEAP- („deep inferior epigastric artery perforator“), der TAP- („thoracodorsal artery perforator“), der ALT- („anterolateral thigh“) und der MSAP- („medial sural artery perforator“) Lappen, wobei insbesondere der ALT-Lappen bei der Rekonstruktion in der Kopf- und Halsregion eine zunehmend wichtige Rolle spielt.