Artikel
Minimierung der postoperativen Morbidität nach Rippenknorpelentnahme im Rahmen des Ohrmuschelaufbaus
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Entnahme von autologem Rippenknorpel zur Rekonstruktion von Ohrmuschelfehlbildungen wird seit langem erfolgreich praktiziert und führt zu ästhetisch guten Ergebnissen mit unbegrenzter Lebensdauer. Der Rekonstruktionsmethode mit Knorpel wird häufig eine hohe Morbidität zugeschrieben, z. B. postoperative oder dauerhafte Schmerzen, große beeinträchtigende Narben oder auch Thoraxdeformitäten sowie Pneumothorax.
Wir untersuchen, ob mit einer modernen peri- und postoperativen Schmerztherapie über eine intrainzisionale Dauerapplikation von Lokalanästhetika und einer minimalen Schnittlänge von 4 cm eine Entnahme mit geringer Morbidität durchführen ist.
Methoden: a) In einer randomisierten, halbverblindeten Studie vergleichen wir die intrainzisionale Applikation von Ropivacain über einen Epiduralkatheter mit der Applikation über einen neuartigen 12cm langen Katheter (On-Q PainBuster®). Mittels visueller Analogskalen wurden das subjektive Schmerzempfinden gemessen.
b) Eine Nachbeobachtung der Patienten nach Rippenknorpelentnahme erfolgt regelhaft zum 2. und 3. Operationsschritt. Dabei erfolgt eine Inspektion von Narbe und Thoraxform und Befragung der Patienten.
Ergebnisse: Die Applikation von Ropivacain über den neuen Katheter (On-Q PainBuster®) führt zu einer deutlich verringerten subjektiven Schmerzbelastung und zu einer deutlich früheren Mobilisierung der Patienten bei geringerem Ropivacainverbrauch. Die kleine 4 cm lange thorakale Narbe führt zu keinen funktionellen Einschränkungen und ist ästhetisch wenig belastend. Thoraxdeformitäten oder Pneumothorax sind nicht beobachtet worden.
Schlussfolgerung: Unsere Untersuchungen zeigen, dass eine Rippenknorpelentnahme problemlos mit geringen postoperativen Beschwerden möglich ist.