gms | German Medical Science

77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Supraclaviculäre Raumforderung als Symptom einer lymphogenen Transplantatmigration nach Mammaaugmentationsplastik

Meeting Abstract

  • corresponding author Robert Schatton - Alfried-Krupp-Krankenhaus, HNO-Klinik, Essen
  • Alexander Hafften - Alfried-Krupp-Krankenhaus, HNO-Klinik, Essen
  • Rolf Schnabel - Institut für Pathologie, Essen
  • Romuald Wielgosz - Alfried-Krupp-Krankenhaus, HNO-Klinik, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod131

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod131.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Schatton et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Die Differentialdiagnose supraclaviculärer Raumforderungen ist vielfältig. Neben Schwellungen entzündlicher Genese, z.B. unspezifische Lymphadenitis oder Tuberkulose, kommen u.a. Lymphknotenmetastasierungen, ein malignes Lymphom oder auch neurogene Tumoren in Betracht. Wir berichten über eine 40-jährige Patientin, die sich mit einer linksseitigen supraclaviculären Raumforderung in unserer Klinik vorstellte. In der Ultraschall- sowie MRT-Diagnostik präsentierte sich eine von supra- bis infraclaviculär reichende hyperintense scharf begrenzte Gewebsformation mit ca. 4 cm Durchmesser. Es erfolgte eine Resektion zur Dignitätssicherung über eine supraclaviculäre Inzision. Intraoperativ imponierte eine zystische, an der Halsgefäßscheide adhaesive Raumforderung mit griesbreiartigem Inhalt. Die Histologie ergab eine mit amorphem Material gefüllte Pseudozyste mit Fremdkörperreaktion. Auf Nachfrage berichtete die Patientin, dass bei ihr vor zehn Jahren in der Ukraine eine Mammaaugmentationsplastik beidseits durchgeführt wurde. Hierzu erfolgte eine Injektion von Polyacrylamidhydrogel (PAAG). Eine Asymmetrie und Größenabnahme der linken Mamma sei schon vor einigen Jahren aufgefallen. Die anschließende Thoraxbildgebung zeigte neben einer inhomogenen Form des linksseitigen Transplantates eine weitere zystische Veränderung in der linken Axilla. Zusammenfassend trat in diesem Fall die supraclaviculäre Raumforderung als Symptom einer lymphogenen Migration eines zur Mammaaugmentationsplastik injizierten PAAG auf. Über eine Transplantatmigration des seit ca. 20 Jahren vorwiegend in Osteuropa und China verwendeten PAAG wurde bisher selten berichtet.