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Supraclaviculäre Raumforderung als Symptom einer lymphogenen Transplantatmigration nach Mammaaugmentationsplastik
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Die Differentialdiagnose supraclaviculärer Raumforderungen ist vielfältig. Neben Schwellungen entzündlicher Genese, z.B. unspezifische Lymphadenitis oder Tuberkulose, kommen u.a. Lymphknotenmetastasierungen, ein malignes Lymphom oder auch neurogene Tumoren in Betracht. Wir berichten über eine 40-jährige Patientin, die sich mit einer linksseitigen supraclaviculären Raumforderung in unserer Klinik vorstellte. In der Ultraschall- sowie MRT-Diagnostik präsentierte sich eine von supra- bis infraclaviculär reichende hyperintense scharf begrenzte Gewebsformation mit ca. 4 cm Durchmesser. Es erfolgte eine Resektion zur Dignitätssicherung über eine supraclaviculäre Inzision. Intraoperativ imponierte eine zystische, an der Halsgefäßscheide adhaesive Raumforderung mit griesbreiartigem Inhalt. Die Histologie ergab eine mit amorphem Material gefüllte Pseudozyste mit Fremdkörperreaktion. Auf Nachfrage berichtete die Patientin, dass bei ihr vor zehn Jahren in der Ukraine eine Mammaaugmentationsplastik beidseits durchgeführt wurde. Hierzu erfolgte eine Injektion von Polyacrylamidhydrogel (PAAG). Eine Asymmetrie und Größenabnahme der linken Mamma sei schon vor einigen Jahren aufgefallen. Die anschließende Thoraxbildgebung zeigte neben einer inhomogenen Form des linksseitigen Transplantates eine weitere zystische Veränderung in der linken Axilla. Zusammenfassend trat in diesem Fall die supraclaviculäre Raumforderung als Symptom einer lymphogenen Migration eines zur Mammaaugmentationsplastik injizierten PAAG auf. Über eine Transplantatmigration des seit ca. 20 Jahren vorwiegend in Osteuropa und China verwendeten PAAG wurde bisher selten berichtet.