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Einfluss eines intracochleären Elektrodeträgers auf die Funktion des akustischen Restgehörs – Ergebnisse im 3D-Finite-Elemente-Modell und Ergebnisse einer Studie zur Frequenzdiskrimination
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Die Anwendung der kombinierten elektrischen und akustischen Stimulation (EAS) wirft die Frage auf, welchen Einfluss ein intracochleär liegender Elektrodenträger auf die Funktion des Restgehörs hat. Histologisch zeigt sich häufig ein enger Kontakt des Elektrodenträgers zur Basilarmembran, und somit eine Versteifung.
Methoden: In einem 3D-Finite-Elemente Modell der humanen Cochlea wurde ein Abschnitt von 5.5 – 14 mm vom runden Fenster versteift. Die Auslenkung der Basilarmembran bei Anregung mit unterschiedlichen Frequenzen wurde im Simulationsmodell errechnet. In einer Studie an 13 Probanden, die eine kombinierte EAS-Stimulation nutzen, wurden die Hörschwellen prä- und postoperativ verglichen. Des weiteren wurde mit einem an normal- und schwerhörigen Probanden normierter Test der Frequenzdiskrimination das Diskriminationsvermögen von EAS-Patienten in einem 2-alternativ-forced-choice Verfarhen untersucht.
Ergebnisse: Eine Fixierung der Basilarmembran führ zu einer Überhöhung der Auslenkung jeweils basal und apikal des fixierten Bereichs, wenn die Anregungsfrequenz ihr Maximum im oder nahe bei der fixierten Region der Basilarmembran aufweist, tiefe Frequenzen werden auch bei fixierter Basilarmembran nahezu unverändert übertragen. Die Untersuchung der Frequenzwahrnehmung zeigt, dass EAS-Probanden keinen signifikanten Unterschied zum Kollektiv der hochgradig schwerhörigen Probanden zeigen, es findet sich jedoch eine deutlich geringere Diskriminationsschärfe als bei normalhörigen.
Schlussfolgerungen: Ein intracochleär liegender Elektrodenträger zeigt für den wichtigen Tieftonbereich weder im Modell noch in Untersuchung der Frequenzdiskrimination eine wesentliche Beeinflussung der akustischen Wahrnehmung und Diskrimination.