gms | German Medical Science

77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Gesteigerte Apoptoseraten beim akuten durch Nickel induzierten allergischen Kontaktekzem

Meeting Abstract

  • corresponding author Stephan Hackenberg - HNO Uni Regensburg, Regensburg
  • Peter Thomas - Dermatologie-LMU, München
  • Bernhard Przybilla - Dermatologie-LMU, München
  • Norbert Kleinsasser - Univ.HNO-Klinik, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod004

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod004.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Hackenberg et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Erstmanifestationen des Nickelkontaktekzems treten im gesamten Gesichtsbereich auf. Makroskopisch zeigen sich Rötung, Induration und Bläschenbildung. Histologisch werden subkutane perivaskuläre Lymphozyteninfiltrate, Gefäßdilatation und Spongiose mit Vesikelbildung erkannt. Die vorliegende Untersuchung überprüft eine mögliche Beteiligung der Apoptose an der Ausbildung der Ekzem typischen Vesikelbildung.

Es erfolgten immunhistologische Untersuchungen an Kryostatschnitten von Stanzbiopsien aus Epikutantestarealen von 10 Nickelallergikern mit Ausbildung einer Ekzemreaktion und 5 nicht allergischen Probanden ohne Reaktion nach 72-stündiger kutaner Provokation mit Nickelsulfat. Apoptosephänomene wurden durch monoklonale Antikörper gegen Einzelstrang-DNA in einer Avidin-Biotin-Färbung nachgewiesen.

Bei den Proben der nickelallergischen Patienten konnten Apoptoseraten zwischen 1,3% und 4,6% beobachtet werden, wobei sich die positiv angefärbten Zellen vor allem im Stratum germinativum nachweisen ließen. Im Vergleich dazu konnten bei Nichtallergikern lediglich Raten von 0,2% bis 0,4% gezeigt werden. Zudem befanden sich die apoptotischen Zellen ausschließlich im Stratum corneum.

Bei Nickelallergikern mit Ekzemreaktion im Epikutantest sieht man nach 72-stündiger Provokation mit Nickelsulfat deutlich höhere Apoptoseraten als bei den Nichtallergikern ohne Reaktion. Durch Einzelzelltod verliert die Epidermis ihre Integrität und die Bläschenbildung wird begünstigt. Die dargestellte Beteiligung der Apoptose am Nickelkontaktekzem stellt außerdem einen wichtigen gegenregulatorischen Mechanismus zur Hyperproliferation der Epidermis dar.