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Mapping von Arzneimittelverzeichnissen am Beispiel der Datenbanken AMIS-Öffentlicher Teil und ABDA-Fertigarzneimittel
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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In Deutschland gibt es verschiedene elektronische Verzeichnisse mit Informationen zu den in Deutschland verfügbaren Arzneimitteln. Eine quantitative Datenbasis aller in Deutschland erhältlichen Arzneimittel fehlt jedoch. Mit der Verknüpfung der beiden Datenbanken AMIS-Öffentlicher Teil (Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit) und ABDA (Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker mbH) sollten Zulassungsinformationen der deutschen Bundesoberbehörden und anwendungsbezogene Informationen vornehmlich aus Quellen der Pharmazeutischen Hersteller zu den einzelnen Arzneimitteln zusammengeführt und damit eine größere Transparenz auf dem Arzneimittelmarkt erreicht werden.
Da in beiden Datenbanken jedoch ein Identifikator fehlt, über den die Produktdaten der ABDA-Datenbank den Zulassungsdaten der AMIS-Datenbank eindeutig zugeordnet werden können, wurden die in beiden Datenbanken vorhandenen Datenfelder mit übereinstimmenden Informationen identifiziert. „Handelsnamen“, „Darreichungsformen“ und „Hersteller“ aus beiden Datenbanken wurden in einem nächsten Schritt automatisiert mithilfe eines komplexen Prüfalgorithmus miteinander abgeglichen. Die Übereinstimmung dieser Datenfelder wurde dann technisch nach einem ausgeklügelten Rankingsystem gewichtet und die Ergebnisse der Auswertung der einzelnen Felder zu einem „Quality Key“ addiert.
Als Ergebnis konnte für ca. fünfzehn bzw. elf Prozent der ca. 45.000 Dokumente aus AMIS bzw. 41.000 Dokumente der ABDA-Datenbank bei ca. 250.000 erzeugten Verweisen eine eindeutige Verknüpfung der Produktinformationen herbeigeführt werden. Weitere 23 Prozent der Verweise konnten mit guter Übereinstimmung zugeordnet werden, sollten aber noch verifiziert werden. 55 Prozent aller Verweise lagen unterhalb dieses Schwellenwerts. Für ca. sieben Prozent Verweise aus AMIS und ca. drei Prozent aus der ABDA-Datenbank gelang keine Zuordnung über dieses Verfahren.
Bei diesem Mapping zeigte sich, dass – auch wenn gleichartige „Kernkomponenten“ in verschiedenen Datenbanksystemen vorhanden sind – die Zielsetzung und das Datenbankkonzept weitgehend die Darstellung und die Granularität der Inhalte bestimmen. Diese unterschiedlichen Konzeptionen konnten durch technische Unterstützung nicht quantitativ aufgelöst werden. Um ein gutes Ergebnis erzielen zu können müssen den zu mappenden Datenbanken Kataloge mit standardisierten Begriffen gleicher Granularität zugrunde liegen und dieselben Definitionen der Begriffe vorausgesetzt werden.