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Negative Erfahrungen von Medizinstudierenden während ihrer Ausbildung – eine Projektskizze
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Autoren
Eingereicht: | 26. Mai 2008 |
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Überarbeitet: | 6. August 2008 |
Angenommen: | 6. August 2008 |
Veröffentlicht: | 19. August 2008 |
Gliederung
Text
Einleitung: Durch einen häufigen Wechsel von Ausbildungsorten (vom Anatomiesaal bis zum Krankenzimmer) und lehrenden Personen erleben Medizinstudierende verschiedene soziale Bezugsrahmen und Schnittstellen, die zu Konflikten, Reibungen und negativen Erfahrungen führen können, wie z.B. mangelnder Wertschätzung der eigenen Leistung, unangemessene Behandlung oder Diskriminierung durch Dritte. Aus Deutschland liegen bisher keine Daten hierzu vor.
Methode: Studierende aus verschiedenen Semestern (2, 4, 6, 8, 10, 12) werden mittels eines Online-Fragebogens, ein weiterentwickeltes und kulturell adaptiertes Instrument von Baldwin et al. (1990), zu folgenden Themen befragt: Wertschätzung der eigenen Leistung, interpersonelle Konkurrenz, unangemessene verbale und nicht-verbale Behandlung, Benachteiligung aufgrund Herkunft, Nationalität oder Hautfarbe, körperliche Übergriffe und negative sexuelle Erfahrungen. Der standardisierte Survey bietet zugleich die Möglichkeit, einzelne markante Erlebnisse und das Ausmaß der erlebten Kränkung zu schildern. Das Format der Studie in Form einer Befragung von Studierenden aus allen Studienabschnitten ermöglicht die Simulation von „Langzeitverläufen“.
Ergebnisse: Die Studie beginnt im Oktober 2008. Erwartet wird eine Zunahme der negativen Erfahrungen im Verlauf des Studiums. Ein Zusammenhang zwischen Berufswunsch und dem Ausmaß der Kränkung wird vermutet.
Schlussfolgerungen: Mit dieser Studie kann erstmals in Deutschland untersucht werden, welche Rolle persönliche Erfahrungen in der Ausbildung Medizinstudierender spielen. Unser Forschungsprojekt soll zugleich einen Anstoß für weitere Untersuchungen an anderen Standorten geben.