gms | German Medical Science

EbM 2008: Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege
9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.
Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft

22.02. - 23.02.2008 in Witten

Branchenmonitoring Pflege

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege. 9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft. Witten, 22.-23.02.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08ebmP31

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/ebm2008/08ebm55.shtml

Veröffentlicht: 12. Februar 2008

© 2008 Bieräugel.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund

Eine sinnvolle Planung und Steuerung des Pflegekräfteangebots sowie eine Vermeidung von Engpässen ist nur möglich, wenn die Politik über verlässliche und regional differenzierte Informationen über den Pflegearbeitsmark verfügt. Über den Ansatz des Branchenmonitorings lässt sich die Pflegekräftesituation auf dem Arbeitsmarkt adäquat abbilden. Darüber hinaus lassen sich Veränderungen in den Anforderungen an Qualifikation und Beschäftigung frühzeitig erkennen, so dass auf diese in den Einrichtungen der Aus-, Fort- und Weiterbildung reagiert werden kann.

Methoden

Mit dem Branchenmonitor Pflege kann die Pflegekräftesituation nicht nur zeitpunktbezogen, sondern über einen längeren Zeitverlauf hinweg analysiert werden. Dies wird durch eine im 2-jährigen Turnus durchgeführte elektronische Primärerhebung bei allen Leistungserbringern sowie allen Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen eines Bundeslandes realisiert. Hierfür ist ein elektronisches Informationssystem entwickelt worden.

Die Beschreibung der Arbeitsmarktsituation basiert konzeptionell auf dem Matching-Ansatz und stellt die Nachfrage nach Pflegekräften dem verfügbaren Angebot gegenüber, um auf diese Weise zu analysieren, ob eine Match- oder eine Mismatchsituation vorliegt. Um zu differenzierten Aussagen zu gelangen, wird die Gruppe der Pflegekräfte hinsichtlich der beiden Berufsfelder Alten- und Krankenpflege sowie verschiedener Qualifikationsstufen unterschieden. Ein großer Vorteil des Brachenmonitors Pflege besteht darin, dass eine Untersuchung der Pflegekräftesituation nicht nur auf Landesebene, sondern auch regionalisiert vorgenommen werden kann.

Die Ergebnisse der Studie werden allen interessierten Akteuren auf einer Informationsplattform im Internet zur Verfügung gestellt.

Ergebnisse

Die ersten Ergebnisse mit diesem Instrument sind sehr vielversprechend. Über eine gute Zusammenarbeit mit strategisch wichtigen Akteuren in der Pflege kann eine hohe Akzeptanz des elektronischen Befragungssystems erzielt werden. Dies zeigt sich an den hohen Rücklaufquoten bei den Erhebungen in Hessen 2007 und Rheinland-Pfalz 2006. Die seit Oktober bestehende Informationsplattform in Hessen wurde bereits stark nachgefragt.

Schlussfolgerung/Implikation

Der Branchenmonitor hat sich als ein geeigneter Ansatz erwiesen, um Mismatch-Situationen auf dem Pflegearbeitsmarkt zu identifizieren. Er stößt bei Politik und Verwaltung sowie den Akteuren im Feld auf große Zustimmung und ist in Hessen und Rheinland-Pfalz im Dauerbetrieb.