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EbM 2008: Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege
9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.
Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft

22.02. - 23.02.2008 in Witten

Projekt "Evidence-based Nursing Südtirol"

Meeting Abstract

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Evidenzbasierte Primärversorgung und Pflege. 9. Jahrestagung Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft. Witten, 22.-23.02.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08ebmV23

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/ebm2008/08ebm07.shtml

Veröffentlicht: 12. Februar 2008

© 2008 Langer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund

Im Jahre 2006 wurde das Projekt "Evidence-based Nursing Südtirol" ins Leben gerufen mit der Zielsetzung eine EBN-Expertengruppe aufzubauen. Hauptaufgaben dieser Gruppe sind das Erstellen von Leitlinien, die Unterstützung der Implementierung sowie die Evaluation der Umsetzung. Die Projektgruppe setzt sich aus Vertreterinnen der vier Gesundheitsbezirke Bozen, Brixen, Bruneck und Meran sowie der Fachhochschule Claudiana und des Berufsverbandes IPASVI zusammen.

Methoden

Bei der Erstellung der Leitlinien wurde folgendes Vorgehen in Anlehnung an qualitativ hochwertige Leitlinien wie zum Beispiel die WHO-Leitlinien gewählt: Die Leitliniengruppe wurde bewußt aus Vertretern aller Gesundheitsbezirke, der Landesfachhochschule sowie des Berufsverbandes zusammengesetzt, um eine Implementierung auf breiter Front zu erleichtern. Aus dem übergeordneten Thema "Mundpflege" wurden Fragestellungen mit hoher Praxisrelevanz abgeleitet sowie Outcomes per Brainstorming identifiziert. Diese Outcomes wurden in einem nächsten Schritt priorisiert und um Outcomes von Patientengruppen (Cochrane Consumer Network, Südtiroler Krebshilfe) ergänzt. Zu allen Fragestellungen mit den jeweiligen Outcomes wurden möglichst Systematische Übersichtsarbeiten erstellt. Hierzu wurde sensitiv in Medline, der Cochrane Library, CINAHL und Leitliniendatenbanken recherchiert. Die Qualität der Evidence wurde mittels GRADE bewertet, wobei alle identifizierten Fragestellungen und Outcomes mit Hilfe des GRADEprofilers verwaltet wurden und anschließend Empfehlungen formuliert wurden. Die Leitlinie wird in Form eines Handbuches, einer Kurzfassung und eines ergänzenden Methodenhandbuches allen Pflegenden in Südtirol nach vorheriger Schulung zur Verfügung gestellt. Für jeden Gesundheitsbetrieb stehen mindestens zwei Pflegende aus der Leitliniengruppe vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Evaluation der Umsetzung erfolgt sowohl auf der Ebene der Pflegenden (Wissen um die Leitlinie und deren Inhalte, Anwendung in der täglichen Praxis) als auch auf der Ebene der Patienten (Umsetzung der Inhalte der Leitlinie durch die Pflegenden) mit Hilfe einer schriftlichen (Pflegende) und mündlichen (Patienten) Prae-Post-Befragung.

Ergebnisse

Leider konnten nur zu sehr wenigen Fragestellungen Studien ausreichender Qualität gefunden werden.

Schlussfolgerung/Implikation

Eine Stärke der gewählten Vorgehensweise ist die Erstellung der Leitlinie durch Pflegende; dadurch können Barrieren bei der Umsetzung reduziert werden.


Literatur

1.
GRADE Working Group. Education and debate. Grading quality of evidence and strength of recommendations. BMJ. 2004;328:1-8.
2.
Behrens J, Langer G. Evidence-based Nursing and Caring. Huber Verlag; 2006.
3.
Schünemann HJ, et al. Review. Improving the use of research evidence in guideline development: 9 Grading evidence and recommendations. Health Research Policy and Systems. 2006;4(21):1-7.